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Bussardartige (Buteoninae)

Habicht (Accipiter gentilis)

Bussard

Beschreibung

  • Habichte sind mittelgroße Greifvögel

  • Die Körperlänge beträgt 45–65 cm

  • Die Spannweite 90–120 cm

  • Das Weib ist etwa so groß wie ein Mäusebussard, der Terzel ist deutlich kleiner

  • Adulte Terzel wiegen 750g

  • Adulte Weibchen wiegen 1100g

  • Die Flügel sind relativ kurz, breit und an ihren Spitzen gerundet

  • Der Stoß ist relativ lang

  • Adulte Habichte sind auf der Oberseite schiefergraubraun, auf der Unterseite weiß mit einer dunkelbraunen Querbänderung. Jungvögel sind bis zur ersten Mauser oberseits bräunlich, auf der Unterseite hellgelb, gelb, beige bis orange mit einer senkrechten Tropfen- oder Strichzeichnung

  • Das Großgefieder zeigt in allen Kleidern eine deutliche Bänderung auf weißem bis beigebraunem (bei Jungvögeln auf gelblichem Grund)

  • Die Beine sind gelb, ebenso die Wachshaut des Schnabels

  • Die Iris der Augen ist bei Jungvögeln hellgelb und färbt sich mit zunehmendem Alter in dunkelgelb-orange 

Nahrung
Habichte jagen aus dem bodennahen Flug oder vom Ansitz aus in einem kurzen, schnellen und sehr wendigen Verfolgungsflug. Im Frühjahr und Sommer suchen Habichte systematisch in höherer Vegetation und auf Bäumen nach Nestern und erbeuten so zahlreiche nestjunge Vögel. Habichte ernähren sich fast ausschließlich von kleinen bis mittelgroßen Vögeln und Säugetieren. Amphibien, Fische und Wirbellose werden von Habichten sehr selten als Nahrung genutzt. Mitteleuropa reicht das Beutespektrum bei Vögeln bis zu Gänsen. Bei Säugern von Mäusen bis zu erwachsenen Kaninchen. Kleine bis mittelgroße Greifvögel und Eulen werden regelmäßig erbeutet. Vor allem Tauben, Drosseln, Rabenvögel und Hühnervögel.

 

Lautäußerungen
Habichte rufen fast ausschließlich in Horstnähe. Häufigster Ruf ist ein scharfes Gickern. Diese Rufe sind bei ruhigem Wetter mehrere Hundert Meter weit hörbar. Der Kontaktruf zwischen den Brutpartnern ist ein kurzes "gjak“.  Bei der Kopulation rufen beide Partner ein relativ hohes, gereihtes „wirr, wirr, wirr“. Sehr auffallend sind auch die lauten Bettelrufe der Jungvögel nach dem Ausfliegen, die wie „hiiiiääh“ oder „klijäh“ lahnen und ebenfalls häufig wiederholt werden.

Mauser
Jahresmauser April- September

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Habichte besiedeln Wälder aller gemäßigten Klimazonen. Die für ein Vorkommen des Habichts zwingend erforderlichen Habitatvoraussetzungen beschränken sich in Europa auf einen für die Horstanlage geeigneten (über ca. 60 Jahre alten) Baumbestand. Der Habicht kommt hier sowohl in großen, geschlossenen Waldgebieten wie auch in der offenen Kulturlandschaft vor, wenn dort zumindest einzelne Feldgehölze vorhanden sind. Der Habicht ist ein Standvogel.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Habichte legen eine Jahresbrut. Die Eiablage erfolgt von Mitte März bis Mitte April. Ein bis fünf, meist zwei bis vier Eier. Die Eier sind ungezeichnet und blassgrün bis blassblau. Die Brutzeit beträgt zwischen 37 und 39 Tagen. Die Jungvögel sind mit etwa 40–45 Tagen flügge. Sie verlassen drei bis sechs Wochen nach dem Ausfliegen das elterliche Revier. Habichte bauen große Horste und das ausschließlich auf Bäumen. Das Mindestalter der für den Horstbau genutzten Bäume liegt bei etwa 60 Jahren. Innerhalb größerer Waldgebiete bevorzugt der Habicht Altholzbestände mit fast 100 % Kronenschluss, diese Bestände sind im Sommer in Bodennähe wegen des geringen Lichteinfalls oft sehr dunkel. Für den Horstbau werden meist die dominanten Bäume eines Bestandes genutzt, bevorzugt an einer kleinen Schneise oder an einem Weg. Die Horste werden, meist im Wechsel mit weiteren Horsten innerhalb des Brutreviers, oft über Jahre benutzt.

 

Ansprache und Flugbild 

Die Flügel sind relativ kurz, breit und an ihren Spitzen gerundet. Der Schwanz ist relativ lang. Diese Merkmale sind typisch für die überwiegend waldbewohnenden. Der Habicht macht keine extremen Fluggeschwindigkeiten, jedoch besitzt er eine hohe Wendigkeit auf engem Raum.

Sperber (Accipiter nisus)

Sperber

Beschreibung
Das Weib sind fast doppelt so groß und schwer wie die Männchen. Beim Sperber wird dieses nicht Terzel sondern Sprinz genannt. (Während bei allen anderen Greifvögeln für das Männchen die Bezeichnung Terzel verwendet wird) Das Aussehen entspricht dem des Habicht, welcher aber wesentlich größer ist. Weibchen sind mit 35–40 cm Körperlänge und einer Flügelspannweite von 67–80 cm knapp größer als ein Turmfalke. Der Sprinz ist mit 30–35 cm Körperlänge und einer Flügelspannweite von 58–65 cm deutlich kleiner. Adulte Männchen wiegen 105–165 g, im Mittel 137 g, Weibchen 192–290 g, im Mittel 234 g. Männchen erreichen also nur etwa 60 % des Körpergewichts der Weibchen.  Wie beim Habicht, sind die Flügel relativ kurz, breit und an ihren Spitzen gerundet. Der Stoß ist verhältnismäßig lang. Auch die weitere Beschreibung des Gefieders entspricht im Wesentlichen der des Habichts. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen in erster Linie mit dem Habicht. Bei sitzenden Vögeln ist die Unterscheidung meistens einfach, Habichte sind viel größer und kräftiger.

Nahrung
Sperber ernähren sich in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet fast ausschließlich von kleinen Vögeln. Gelegentlich werden auch kleine Säugetiere wie Mäuse oder Fledermäuse, kleine Reptilien und Wirbellose erbeutet. Männchen schlagen in Mitteleuropa überwiegend Vögel von Meisen-, Finken- und Sperlingsgröße, maximal etwa bis zur Größe einer Amsel; Weibchen können auch noch Vögel von der Größe eines Eichelhähers oder, in seltenen Fällen, einer Ringeltaube überwältigen.

Lautäußerungen
Sperber rufen, verglichen mit anderen Vertretern der Gattung, nur selten und nur im Brutrevier. Bei Störungen ertönt ein kurzes, schnell gereihtes „ki-ki-ki-ki“.

Mauser
Jahresmauser April-Oktober

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Entspricht dem des Habichts.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Sperber sind im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif und führen eine Saisonehe. Wichtigstes Element der Paarbildung und -bindung sind regelmäßige Beuteübergaben des Sprinz an das Weib. Der Sperber baut jedes Jahr einen neuen Horst auf Seitenästen, meist in Stammnähe im unteren Bereich der Baumkrone. Das Gelege besteht meist aus 4–6 Eiern. Die Eier sind recht rundlich und sind ca. 3-4 cm groß. Sie sind auf weißem Grund stark variierend mehr oder weniger ausgedehnt bräunlich gefleckt. Die Brutdauer beträgt 33–35 Tage. Während der Brut- und der ersten Nestlingszeit versorgt das Männchen allein das Weibchen und später auch die Nestlinge mit Nahrung. Das Weibchen brütet fast ausschließlich allein und mausert in dieser Zeit die Schwung- und Steuerfedern. Die Fütterung der Jungvögel erfolgt fast ausschließlich durch das Weibchen. In der Regel befindet sich der Rupf- und Übergabeplatz des Revierpaares innerhalb eines Radius von 50 Metern um das Nest. Dieser Platz ist durch die große Zahl der dort gerupften Beutevögel meist sehr viel auffälliger als das Nest selbst. Die Jungen bleiben etwa 30 Tage im Nest. Die Jungen halten sich noch 2–3 Wochen in der Nestumgebung auf und werden von den Eltern gefüttert.

Ansprache und Flugbild

Das Flugbild und Aussehen entsprechen in der Luft dem des Habicht, da ein Größenvergleich fehlt, ist am besten der Blick auf den wesentlich massiger wirkenden Körper ein Indiz auf den Sperber.

Mäusebussard (Buteo buteo)

Bussard

Beschreibung

  • Der Mäusebussard der vielleicht häufigste Vertreter der Greifvogel bei uns

  • Er ist mittelgroß und kompakt, das Gefieder variiert von Dunkelbraun bis fast Weiß

  • Er ist 50 bis 58 cm groß

  • 110 bis 130 cm Flügelspannweite

  • Ausgewachsene Terzel wiegen durchschnittlich 800g, Weibchen 1000g.

  • Die Flügel sind relativ breit

  • Der Stoß relativ kurz und am Ende abgerundet, der sich während des kreisenden Segelfluges flach v-förmig aufstellt

  • Die Handschwingenspitzen sind immer dunkel

  • Der Stoß ist meist durchgehend eng gebändert

  • Der Brustlatz ist meist längsgestreift, seltener einfarbig weiß bis schwarzbraun und auch bei sonst heller Unterseite meist dunkel Das oft hellere Brustband ist dunkel längsgestreift bei Jungvögeln und quergebändert bei Altvögeln

  • Der Stoß ist das sicherste Merkmal zur Unterscheidung, die Federn des Mäusebussards sind grau, braun oder rostrot mit acht bis zwölf dunklen Querbinden. 

  • Die hornfarbenen Krallen sind bei allen entsprechend der Gefiederfärbung heller oder dunkler

  • Der Schnabel ist schwarz und zum Kopf hin heller

  • Die ungefiederten Körperteile (Füße und Wachshäute) sind bei frisch geschlüpften Jungvögeln hellrosa, bei Altvögeln gelb

  • Die Iris ist in ihrer Färbung variabel von Grau, Graubraun bis Grau, selten auch heller oder gelblich

 

Nahrung
Er kann oft bei seinen kreisenden Segelflügen oder bei der Ansitzjagd beobachtet werden. Die Hauptnahrung sind Kleinsäuger, vor allem Feldmäuse. Vögel, meistens Jungvögel, Reptilien, sowie Amphibien, Insekten und deren Larven können genauso wie Regenwürmer Teil an der Beute ausmachen. Aas, vor allem überfahrene Tiere werden ebenfalls aufgenommen.

Lautäußerungen
Der Mäusebussard ist ein vergleichsweise viel rufender Greifvogel. Der oft im Flug zu hörende, laute Ruf klingt abfallend miauend und wird gerne vom Eichelhäher imitiert. Es ist der bekannte Bussardruf „hiääh“.

Mauser
Jahresmauser März-August

Verbreitungsgebiet /Lebensraum /Zugverhalten

Das Verbreitungsgebiet des Mäusebussards umfasst ganz Europa mit Ausnahme Islands und des Nordens von Skandinavien. Nach Osten reicht das Areal bis Zentralasien. Der Mäusebussard bewohnt vor allem kleine Waldgebiete mit angrenzenden, offenen Landschaften, wo er fast ausschließlich seine Nahrung sucht. Im Umfeld des Waldes bevorzugt er Weiden, Wiesen, Heide und Feuchtgebiete oder durch Menschen kurzgehaltene Vegetation. Bruten in Höhen über 1000 Meter über dem Meeresspiegel sind selten. Als Kulturfolger hat der Mäusebussard auch die Innenstädte als Revier erobert. Hier bevorzugt er als Horststandort Friedhöfe oder Parks, teilweise auch in unmittelbarer Nachbarschaft zur Wohnbebauung. Mäusebussarde sind überwiegend Teilzieher. Die Überwinterungsgebiete liegen in Mitteleuropa, Nordafrika, dem Nahen Osten und Indien.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Ab einem Alter von zwei bis drei Jahren sind Mäusebussarde geschlechtsreif und leben in lebenslanger Einehe. Eine Eiablage beginnt in Mitte März, im Durchschnitt findet sie Mitte April statt. Die Eier sind ca. 6 cm groß und rotbraun und graubraun gefleckt auf weißem Grund. Das Gelege besteht meistens aus zwei bis drei Eiern. Die Brutdauer beträgt 33 bis 35 Tage. Nach dem Schlupf bleiben die jungen Mäusebussarde 42 bis 49 Tage. Nistbäume messen mindestens 20 Zentimeter im Durchmesser und haben in etwa 18 Meter Höhe.

Ansprache und Flugbild

  • Breite Flügel

  • Relativ kurzer und runder Stoß

  • Eingezogener Kopf

  • Im Segelflug sind die Flügel häufig etwas V-förmig angehoben und die Flügelspitzen aufwärts gebogen

Raufußbussard (Buteo lagopus)

Greifvogel

Beschreibung

  • Die Größe (gemessen von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze) liegt zwischen 55 und 65 cm

  • Etwa 20 Zentimeter entfallen auf den Stoß

  • Die Spannweite der größten Vögel liegt über 1,5 Meter

  • Insgesamt ist der Raufußbussard etwas größer als der Mäusebussard

  • Er ist in der Färbung weniger variabel

  • Die Oberseite ist eher einheitlich zimtbraun

  • Der Stoß ist weiß mit einer abgesetzten schwarzen Endbinde, über der bei Terzel noch einige schmalere dunkle Binden liegen

  • Auffallend rund ist der Kopf

  • Im Nacken hellbraun bis hellgrau, in Einzelfällen fast weiß

  • Der Schnabel ist eher klein

  • Vom Augenrand zieht sich ein dunkles schmales Band zur gelben Schnabelbasis

  • Die Unterseite des Körpers ist in unterschiedlichen Braun- und Grautönen gefleckt

  • Der Bauch ist fast immer schwarz, Hals und Brustbereich sind deutlich heller

  • Bis zu den Zehen sind die Ständer befiedert, welche gelb gefärbt sind

  • Weibchen sind geringfügig größer als Terzel, aber  bis zu 20 % schwerer.

  • Jungvögel sind heller als die Altvögel, vor allem die schwarze Endbinde des Schwanzes ist noch nicht deutlich ausgeprägt

Nahrung
Wie Mäusebussard

Lautäußerungen
Stimmlich ist der Raufußbussard unauffälliger als der Mäusebussard. Der Hauptruf ist ein lautes, ein wenig klagend klingendes langgezogenes Pi-iii-äääh.

Mauser
Jahresmauser, etwas später als der Mäusebussard. Mai-August.

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Der Raufußbussard ist ein hochnordischer Bewohner der meist baum- und strauchlosen Tundra. Der Raufußbussard ist im Allgemeinen ein Bewohner der Niederungen; in Skandinavien und Alaska brütet er jedoch vereinzelt in Höhen von bis zu 1400 Metern. Gerne hält er sich in der Nähe von Gewässern, an der Küste oder entlang von Flusstälern auf. Bei uns ist er nur Wintergast. Raufußbussarde ziehen in breiter Front mehrheitlich in südliche Richtungen, nur süd- und mittelskandinavische Vögel ziehen entlang der deutschen Nordseeküste nach Westen und überwintern in Süd- und Westengland.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Die Paarbildung beginnt  bereits im späten Winter. Bei der Balz zeigen sie eindrucksvolle Flüge mit weit ausgebreiteten Schwingen und gespreiztem Schwanz, begleitet von charakteristischen Rufen. Verpaarte  Bussarde führen eine Brutsaisonehe. Entsprechend den unterschiedlichen Lebensräumen, die Raufußbussarde bewohnen, sind auch die Neststandorte vielfältig. Dort, wo sie die Gelegenheit dazu hat, nistet die Art bevorzugt auf Felssimsen, kleinen Felsinseln, an ebenen Stellen auf Böschungen oder entlang tief eingeschnittener Flusstäler, entlang der Küste auch auf Klippen. In der Baumtundra baut er Baumnester. Bodennester liegen mehrheitlich an trockenen, etwas erhöhten Stellen, die eine gute Rundumsicht ermöglichen. Das Nest selbst ist ein recht voluminöser Bau, bestehend aus Ästchen und Zweigen, gut ausgepolstert mit Gras, verschiedenen Moosen, Tierhaaren und Federn.  Ein Normalgelege umfasst drei bis vier Eier, es kommt aber zuweilen auch zur Ablage von nur einem Ei. Die Grundfarbe frischgelegter Eier ist grünlich bis bläulich und wechselt später in ein schmutziges Weiß. Die Durchschnittsmaße betragen im etwa 5-6 cm. Die Eier werden fast ausschließlich vom Weibchen bebrütet, das in dieser Zeit vom Männchen mit Nahrung versorgt wird. Die Brutdauer beträgt abhängig von der Witterung 31 bis 37 Tage. Der Brutbeginn liegt nicht vor Mitte Mai. Flügge sind die wenigsten Jungvögel vor ihrem 40. Lebenstag.

 

Ansprache und Flugbild

  • Von unten gesehen wirkt ein fliegender Raufußbussard sehr hell

  • Meist grauweiß mit im Gegensatz zum Mäusebussard schwarz kontrastierendem Flügelbug und schwarzer Schwanzendbinde Raufußbussarde fliegen mit langsamen, tief durchgezogenen Flügelschlägen und segeln oft

  • Im Vergleich zum Mäusebussard rütteln Raufußbussarde viel häufiger

  • Beim Rüttelflug variiert der Raufußbussard ständig die Flughöhe

  • Im Gleitflug sind beim Raufußbussard die Armschwingen leicht angehoben

  • Wahrnehmbarer Knick im Flügelprofil

  • Kennzeichnend ist auch ein häufiges Drehen des Schwanzes, das etwas an einen Milan erinnert

Steinadler (Aquila chrysateos)

Greifvogel

Beschreibung

  • Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht

  • Das Weibchen kann eine Körperlänge von 90–100 cm erreichen

  • Der Terzel ist im Mittel rund 10 cm kleiner

  • Flügelspannweiten variieren zwischen 190 und 210 cm beim Terzel

  • Zwischen 200 und 230 cm beim Weib

  • Weibchen wiegen bis zu 7 kg

  • Terzel bis zu 5 kg

  • Die Grundfarbe des Gefieders ist ein einheitliches dunkles Braun

  • Der Nacken ist goldgelb

  • Der Stoß der adulten Tiere ist braun und mehr oder weniger deutlich mit einigen helleren Bändern durchsetzt

  • Der Schnabel ist dunkelgrau, die Iris der Augen dunkelbraun

  • Es sind die Beine bis zu den sehr kräftigen gelben Zehen befiedert

  • Steinadler sind erst ab dem 5. bis 7. Lebensjahr voll ausgefärbt

  • Auf Grund der unterschiedlichen Färbung war bis ca. 1900 auch die Bezeichnung Goldadler für ausgewachsene Steinadler gebräuchlich

 

Nahrung
Steinadler sind außerordentlich kräftig und sehr geschickt. Sie erbeuten regelmäßig Tiere, die erheblich schwerer sind als sie selbst. Das maximale Beutegewicht liegt bei etwa 15 Kilogramm. Im Beutespektrum dominieren meist bodenbewohnende, kleine bis mittelgroße Säugetiere von Ziesel- bis Steinbockkitz Größe, Vögel spielen meist nur eine kleinere Rolle. Insbesondere im Winter, regional aber auch im Sommer, spielt Aas eine wichtige Rolle in der Ernährung. Im Beutespektrum sind Alpenmurmeltiere, junge Gämsen, Feldhasen, Hauskatzen, Rehkitze und Haushühner.

Lautäußerungen
Würde man den Ruf des Steinadlers transskribiren, wäre es am besten zu beschreiben mit einem „Tjück! Tjück! Tjück!“ Bei der Balz stößt der Terzel ein charakteristisches „wiiik“ aus.

Mauser
Jahresmauer März-September

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Ursprünglich in ganz Europa vorkommend, trifft man heute bei uns nur noch im Alpenraum auf den streng geschützten Steinadler. Er ist aber trotz der wenigen Exemplare der am weitesten verbreitete Vertreter. Außerhalb Europas ist der Steinadler in allen gemäßigten und mediterranen Gegenden zu finden. Durch jahrhundertelange massive Verfolgung ist die Verbreitung in Europa heute stark zersplittert. Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften aller Art, die ein ausreichendes Nahrungsangebot bieten und Felswände oder ältere Baumbestände für die Nestanlage aufweisen.  Große, geschlossene Wälder werden nur randlich besiedelt. Die heutige starke Konzentration auf gebirgige Landschaften ist zumindest in Europa eine Folge der intensiven Verfolgung. Man kann den Steinadler als Standvogel bezeichnen.

 

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Im Alter von etwa sechs Jahren werden Steinadler geschlechtsreif. Brutpaare führen eine monogame Dauerehe. Die Balz beginnt im Januar. In ganz Europa liegt der Legebeginn zwischen Mitte März und Mitte April. Das Weibchen legt im Abstand von drei bis vier Tagen meistens zwei Eier, seltener nur eines oder drei. Die Eier sind glanzlos und meist schmutzig weiß mit brauner, braunvioletter oder hellgrauer Fleckung. Eier aus den Alpen messen 7-8 cm. Das Gelege wird ab dem ersten Ei vom Weib bebrütet. Die Brutzeit dauert 43 bis 45 Tage.  Das älteste Junge tötet in den ersten Lebenswochen oft seine jüngeren Geschwister, wenn entsprechende Nahrungsknappheit herrscht. Mit etwa sieben Wochen können die Jungvögel selbst Beute zerteilen. Im Alter von 74 bis 80 Tagen absolvieren die Jungvögel die ersten erfolgreichen Kurzflüge. Die Jungvögel verbringen die ersten 60 bis 70 Tage nach dem Ausfliegen in der unmittelbaren Nestumgebung. 5 Monate nach dem ersten Ausfliegen verlassen die Jungvögel das Revier der Eltern. Der Steinadler nistet in Felswänden und auf hohen Bäumen. Nistplätze an Felsen liegen meist in Höhlungen oder unter Überhängen. Je nach Dauer der Nutzung werden die Horste ständig erweitert, ergänzt und repariert, so dass über Jahre hinweg mächtige, nicht selten mehr als zwei Meter in Höhe und Breite messende Horste entstehen. Die von beiden Tieren erbauten Horste werden mehrjährig benutzt, und meist hat ein Paar mehrere sogenannte Wechselhorste. Im Gebirge liegen die Horstplätze meist unterhalb der Jagdgebiete, da der Transport der Beute nach unten einfacher ist als nach oben.

 

Ansprache und Flugbild

  • Allein über die Spannweite ist der Steinadler gut anzusprechen

  • Typisch sind die äußeren gespreizten Schwingenfedern, die Fingerung

  • Im Flug wirkt der Steinadler trotz seiner Größe meist sehr leicht und elegant

  • Der Stoß ist lang und nur leicht gerundet

  • Der Steinadler hebt seine Flügel im Segelflug leicht an, so dass ein leicht V-förmiges Flugbild zustande kommt

Seeadler (Haliaetus albicilla)

Greifvogel

Beschreibung

  • Seeadler erreichen eine Körperlänge von 75 bis 95 cm

  • Flügelspannweite von 195 bis 245 cm

  • Weibchen sind mit einem Gewicht bis zu 7kg deutlich größer

  • Terzel bis 5,5 kg 

  • Seeadler gehören zu den größten Greifvögeln Mitteleuropas

  • Im Sitzen sind Seeadler selbst auf große Entfernung allein durch ihre Größe, den etwas eckig wirkenden, sehr kräftigen und fast bulligen Körper, den großen Fang und die sehr kräftigen Beine erkennbar

  • Das Gefieder erwachsener Seeadler ist überwiegend braun

  • Kopf, Hals, obere Brust und oberer Rücken sind gelblich-ockerfarben aufgehellt

  • Der Fang ist im Vergleich zu anderen Greifvögeln sehr groß und kräftig und wie die Wachshaut hellgelb.

  • Die Iris der Augen ist ebenfalls hellgelb

  • Die Beine sind nicht bis zu den Zehen befiedert

  • Junge Seeadler sind dunkelbraun, der Fang und die Wachshaut sind dunkelgrau

 

Nahrung
Seeadler ernähren sich vor allem von Fischen und Wasservögeln, auch Aas wird gern genommen. Lebende Säuger spielen meist nur eine untergeordnete Rolle. Fische werden häufig selbst erbeutet, auch wenn Seeadler auch tote und halb verweste Fische aufnehmen.

Lautäußerungen
Der Balz-„Gesang“ des Seeadlers ist eine relativ hohe und etwas heisere, oft im Duett geäußerte Rufreihe wie „klü, klü, klü, klü, klü“ oder „rick, rick rick“, die zum Ende hin höher wird; dabei wird der Kopf nach oben geworfen. Die Rufreihe ähnelt auf größere Entfernung dem Ruf des Schwarzspechtes. Der Ruf wird fast nur in Horstnähe und dort vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung geäußert. Bei Störungen am Horst rufen die Altvögel anhaltend heiser und abgehackt „ak, ak, ak, ak, ak“, denselben Ruf äußern die Jungvögel im Horst bei Annäherung.

Mauser
Jahresmauser

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

In Nord und Nordosteuropa ist der Seeadler ganzjährig ein Standvogel. Richtung Osten und weiter gen Asien eher nur ein Sommervogel. In Deutschland vor allem Bewohner der „Wald-Seen-Landschaften“. In Deutschland werden die höchsten Siedlungsdichten im Bereich der Müritz in Mecklenburg Vorpommern sowie in der Oberlausitz Sachsens erreicht.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

In Mitteleuropa beginnt die Brut zwischen Mitte Februar und Mitte März. Das Gelege besteht aus ein bis drei weißen Eiern, die Brutzeit beläuft sich auf ca. 38 Tage. Die Jungvögel erreichen nach rund 75 Tagen das Ästlingsstadium und nach 80 bis 90 Tagen können sie schon kurze Strecken fliegen.  Seeadler errichten gewaltige Horste aus Ästen. Zur Horstanlage werden alte Bäume benutzt. Neue Horste haben einen Durchmesser von etwa 1,2 bis 1,5 Metern und eine Höhe von 50 bis 80 Zentimetern. Alte und über Jahrzehnte genutzte Horste können einen Durchmesser von zwei Metern, eine Höhe von drei bis fünf Metern und ein Gewicht von 600 Kilogramm erreichen. An den Küsten Nordeuropas, zum Beispiel in Norwegen, brüten viele Seeadler in Felswänden, auf abgelegenen und baumlosen Inseln auch auf dem Boden. Viele Reviere weisen einen oder mehrere Wechselhorste auf, die abwechselnd oft über Jahrzehnte genutzt werden.

 

Ansprache und Flugbild

Im Flug sind Seeadler in Mitteleuropa kaum verwechselbar. Neben der bedeutenden Größe sind der weit vorgestreckte, lange und kräftige Hals und die breiten, brettförmigen und im Segelflug horizontal  ehaltenen Schwingen gute Unterscheidungsmerkmale. In größerer Höhe ist der weiße Stoß oft kaum sichtbar, das Flugbild wird dann oft mit „fliegendem Gerüstbrett“ umschrieben. Im aktiven Flug werden die riesigen Schwingen weit nach unten und nach oben durchgeschlagen.

Rohrweihe (Circus aeruginosus)

Greifvogel

Beschreibung

  • Die Rohrweihe ist mit 48 bis 62 cm Länge fast bussardgroß

  • erkennbar schlanker und schmalflügeliger

  • Die Flügelspannweite beträgt bis zu 130 cm

  • Das Gewicht der Terzel beträgt im Durchschnitt 550 g

  • Das der Weibchen im Schnitt 750 g

  • Das größere und schwerere Weibchen ist durchgängig dunkelbraun gefiedert und hat einen hellgelben Kopf

  • Die Flügelvorderhand weißlich bis hellgelb

  • Der Oberkopf und die Kehle sind ähnlich gefärbt

  • Durch das Auge verläuft ein dunkler Strich bis zum Hinterkopf.

  • Beim rostbraunen Terzel sind die mittleren Bereiche der Flügel silbergrau, die Flügelspitzen schwarz

  • Der Stoß ist lang und grau

  • Der Kopf hellgrau mit dunkler Strichelung

Nahrung
Die Rohrweihe jagt meist dicht am Boden, seltener auf dem Wasser oder in der Luft. Die Beute setzt sich aus Singvögeln und Wasservögeln wie Enten, Teich- und Blässrallen zusammen. Zur Brutzeit schlägt sie vor allem Küken und Nestlinge und frisst auch Eier ab einer Größe von Elstern-Eiern. Bei entsprechendem Angebot kann der Hauptteil der Nahrung aber auch aus  Nagern bestehen. Die Rohrweihe geht auch an Aas und jagt gelegentlich anderen Vögeln die Beute ab.

 

Lautäußerungen
Rohrweihenrufe sind nur in der Nähe des Brutplatzes zu hören.Ein nasales hijäe, quiä oder kjäh.

Mauser
Jahresmauser

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Die Rohrweihe ist nahezu in ganz Europa zuhause und dabei je nach Vorkommen ein Kurz- und Langstreckenzieher. Winterquartiere finden sich unter anderem im Südwesten Europas und im Mittelmeerraum. Der Abzug der adulten Vögel beginnt Ende Juli und Anfang August. Der gerichtete Wegzug dagegen setzt erst Mitte August ein. Im Zeitraum von Februar bis April verlassen Rohrweihen dann wieder ihre Überwinterungsquartiere. In Deutschland treffen die Brutvögel ab Mitte März wieder ein.  Die Rohrweihe ist in ihrer Lebensweise enger an Schilf- und Röhrichtbestände gebunden als andere Weihen.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Die Balz findet im März/April statt. Das Nest wird in der Regel in dichten Röhricht über dem Wasser gebaut oder zwischen Sumpfpflanzen direkt auf dem Boden. Nester werden manchmal in Getreidefeldern, selten in Wiesen, errichtet. Der Nestplatz wird von einigen Paaren wiederbenutzt. Das Nest ist ein großer Haufen aus Stöcken, Altschilf und ähnlichem Material. Es ist größer als das anderer Weihen. Am Nestbau ist fast ausschließlich das Weibchen beteiligt. Rohrweihen ziehen nur ein Gelege pro Jahr groß. Die Eiablage findet ab Anfang Mai statt und kann sich bis Juni hinziehen. Das typische Vollgelege umfasst vier bis fünf Eier. Sehr große Gelege können auch aus acht Eiern bestehen. Die Eier sind bläulich-weiß und verfärbt sich durch das Nistmaterial häufig während der Brutzeit. Es brütet allein das Weib, das in dieser Zeit vom Terzel gefüttert wird. Die Brutzeit beträgt 31 bis 36 Tage. Die Nestlinge sind mit 21 bis 28 Tagen voll befiedert  und sind ab ihrem 35. bis 40. Lebenstag flugfähig. Sie halten sich die ersten vierzehn Tage nach Ausflug in  orstnähe auf. Bis zu ihrer vollständigen Selbständigkeit vergehen in der Regel weitere 2–3 Wochen.

Ansprache und Flugbild

Die Rohrweihe ist kräftiger und breitflügeliger als andere Weihen. Beim Segeln und Gleiten hält sie wie alle Weihen die Flügel V-förmig nach oben.

Kornweihe (Circus cyaneus)

Greifvogel

Beschreibung

  • Mittelgroße, aber relativ schlanke und leichte 

  • Die Körperlänge beträgt 42–55 cm

  • Flügelspannweite 100–120 cm

  • Etwa so groß wie ein Mäusebussard

  • Die Kornweihe zeigt starken Geschlechtsdimorphismus bezüglich Größe und Färbung

  • Weibchen erreichen ein von bis zu  700 g, Terzel wesentlich kleiner

  • Auffällig ist vor allem auch der weiße Stoß

  • Bei adulten Terzeln sind Kopf und Hals, Oberseite des Rumpfes, die Oberflügeldecken, die Oberseite der Armschwingen und der inneren Handschwingen sowie die Schwanzoberseite einfarbig blau-grau

  • Die mittleren und äußeren Handschwingen sind ober- wie unterseits scharf abgesetzt einfarbig schwarz

  • Die gesamte übrige Unterseite ist bis auf die dunkelgraue Endbinde der Arm- und der inneren Handschwingen einfarbig weiß

  • Der blaugraue Hals ist von der weißen Unterseite scharf abgesetzt

  • Adulte Weibchen sind auf Oberkopf, Hinterhals, Rücken und Oberflügeldecken einfarbig mittelbraun

  • Die kleinen Armdecken sind in der Flügelmitte etwas aufgehellt

  • Die Schwingen sind oberseits auf graubräunlichem Grund schwärzlich gebändert und zeigen auch eine schwärzliche Spitze

  • Die Steuerfedern sind auf hellbraunem Grund schwarz gebändert und zeigen eine breite schwarze Endbinde

  • Die Unterseite ist insgesamt heller

  • Hals, Rumpf und die Unterflügeldecken sind auf gelblich weißem Grund kräftig braun gestrichelt, die Strichelung wird zum Unterbauch hin schwächer

  • Die Unterseiten von Schwingen und Steuerfedern sind auf hellgrauem Grund breit dunkelbraun bis schwarz gebändert und zeigen eine breite dunkle Endbinde

  • Der Kopf zeigt einen schmalen dunklen Augenstreif, der ober- und unterhalb des Auges eher undeutlich und schmal weißlich eingefasst ist

  • Die Iris ist bei adulten Vögeln beider Geschlechter gelb

  • Wachshaut und Beine sind in allen Kleidern gelb, der Schnabel und die Krallen schwarz

 

Nahrung
Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus Säugetieren bis zur Größe junger Hasen und Kaninchen und Vögeln. Andere kleine Wirbeltiere wie Eidechsen, Schlangen oder Fische, seltener Insekten. Hauptnahrung sind im Sommer wie im Winterquartier meist Wühlmäuse und, vor allem wenn diese selten sind, kleine Singvögel.

Lautäußerungen
Schnell gereihte, abgehackte Rufe, die mit „tschuk-uk-uk-uk-uk“ oder „tschukukerr-kerruk-schuckerukeruk“ wiedergegeben werden können. 

Mauser
Jahresmauser Mai-Oktober

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in West-Ost-Richtung von Irland und Nordwestspanien bis Kamtschatka, in Nord-Süd-Richtung im westlichen Europa etwa vom Polarkreis bis Nordwestspanien. In Mitteleuropa war die Verbreitung wohl schon immer weitgehend auf das mitteleuropäische Tiefland zwischen Belgien und Polen beschränkt. Vorkommen südlich der Mittelgebirge gab und gibt es in Deutschland nur vereinzelt und in Österreich ausnahmsweise. In mäusereichen Jahren. Die Kornweihe bewohnt großflächige und offene Habitate. Je nach geografischer Verbreitung sind es Standvögel bis Langstreckenzieher, die in Mittel- und Südeuropa, in Nordafrika, im Nahen und Mittleren Osten sowie im südlichen Ostasien überwintern. Der Abzug aus den Brutgebieten erfolgt ab August, der Wegzug erreicht in Mitteleuropa meist im Oktober seinen Höhepunkt und läuft im November aus. In Mitteleuropa kann es im Januar und Februar noch zu Winterfluchten kommen. Der Heimzug setzt hier Ende Februar ein und endet im April oder Anfang Mai, die Brutreviere werden in Mittel- und Westeuropa ab Ende März besetzt.

 

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Kornweihen führen meist eine monogame Saisonehe. Die Balz besteht in erster Linie aus spektakulären Schauflügen des Männchens. Die Art ist wie die meisten Weihen Bodenbrüter. Das Nest steht meist direkt auf dem Boden auf trockenem bis sumpfigem Untergrund in dichter Vegetation. Auffallend ist bei der Art das oftmals ausgeprägte Festhalten an einem bestimmten Brutplatz. Das auf trockenem Untergrund oft nur 5 cm hohe, auf nassem Untergrund aber bis 30 cm hohe Nest wird außen aus Zweigen, nach innen aus feinerem Pflanzenmaterial wie trockenem Gras, Schilf, Heidekraut oder dünnen Ästchen gebaut. Der Legebeginn erfolgt recht einheitlich ab Mitte April. Das Gelege besteht 4–6 Eiern. Die Eier sind meist reinweiß, nur gelegentlich rotbraun gefleckt. Eier aus Deutschland messen ca. 4,5 cm. Die Brutdauer beträgt 29–30 Tage, die Nestlingszeit 31–42 Tage.

 

Ansprache und Flugbild

  • Im Flug sind die Flügel an der Basis recht breit

  • Die Flügelspitze wird von vier Handschwingenspitzen gebildet und ist daher recht rund

  • Kennzeichnet sich im Flug vor allem durch den seeschwalbenartigen Gaukelflug dicht über einem Feld 

  • Der Flug kann neben Ähnlichkeiten mit den Seeschwalben auch Elemente enthalten, die an den Mäusebussard oder den Turmfalken erinnern

  • Beim Suchflug über dem Feld zeigt die Kornweihe ein auffälliges schnelles Flattern, oft unterbrochen durch bussardartiges Segeln

Wiesenweihe (Circus pygargus)

Greifvogel

Beschreibung
Aussehen wie die Kornweihe, bzw. sehr ähnlich, allerdings kleiner.

Nahrung
Die Hauptnahrung besteht aus kleinen Säugetieren wie Wühlmäusen und kleinen Vögeln, daneben werden auch sehr häufig größere Insekten wie Heuschrecken, Libellen und Käfer gefressen, gelegentlich auch Aas (z. B. von Autobahnrändern). Vor allem in Südeuropa können auch Eidechsen einen erheblichen Teil der Nahrung ausmachen.

Lautäußerungen
Die Balzrufe des Männchens bestehen aus gereihten, nasalen Rufen, die mit „kä-kä-kä“ oder „kjäh-kjäh kjäh“ wiedergegeben werden können. Bei Bedrohung am Nest äußern beide Partner schnelle, etwa wie „tschit-er-tschit-er-tschit-it-it-it“ klingende Rufe. Der von Jungvögeln beim Betteln ständig genutzte Ruf ist ein dünnes „pii-ii.

Mauser
Jahresmauer Mai-September

Verbreitungsgebiet / Lebensraum / Zugverhalten

Ähnlich der Kornweihe

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Die Balz beginnt mit der Ankunft des Terzel im Brutrevier. Sie besteht in erster Linie aus spektakulären Schauflügen des Terzel. Wiesenweihen führen meist eine monogame Saisonehe.  Die Art ist wie die meisten Weihen Bodenbrüter. Das Nest steht meist direkt auf dem Boden auf trockenem bis etwas feuchtem, nur sehr selten auf sehr nassem Untergrund. Meist ist sie etwa 1 m hoch, in hohem Schilf werden Nester nur in größeren Lücken gebaut. Für Bruten auf Getreidefeldern wird in Mitteleuropa meist Wintergerste gewählt, da diese bei der Ankunft der Brutvögel meist schon hoch genug steht. Der Außendurchmesser beträgt meist 35–40 cm, manchmal bis 80 cm. Der Legebeginn erfolgt ab Anfang Mai, meist erst ab Mitte Mai bis Anfang Juni. Das Gelege besteht aus 3–5 Eiern.  Die Eier sind meist reinweiß, nur gelegentlich rotbraun gefleckt. Eier aus Deutschland maßen im messen ca. 4 cm. Die Brutdauer beträgt 28–30 Tage, die Nestlingszeit 30–35 Tage. In Mitteleuropa werden die Jungvögel ab Mitte Juli flügge. Etwa im Alter von 50 Tagen beginnen sie selbst mit der Jagd nach Beute in der Horstumgebung.

Ansprache und Flugbild

  • Lange schmale Flügel

  • Langer Schwanz

  • Eleganter, leichter und gaukelnder Suchflug in Bodennähe

  • Flügel meist V-förmig angehoben

Greifvogel

Fischadler (Pandion haliaetus)

Seeadler

Beschreibung

  • Der Fischadler ist mittelgroße, schlank und langflügelig

  • Eine Körperlänge bis 70 cm

  • Die Flügelspannweite beträgt bis zu 1,75 m

  • Weibchen sind größer und schwerer 2 kg

  • Terzel erreichen ein Gewicht bis 1,75 kg

  • Rücken und Flügeloberseite sind einfarbig dunkelbraun

  • Der Stoß ist auf der Oberseite hell-dunkel gezeichnet und zeigt eine breite dunkle Endbinde

  • Die Unterseite des gesamten Rumpfes sind leuchtend weiß

  • Auf der Brust zeigt sich ein bräunliches Band, das bei Weibchen meist deutlich breiter und dunkler ist

  • Die Unterseiten  der Schwingen und des Stoß sind auf weiß dicht dunkel gebändert

  • Der weiße Kopf zeigt einen breiten, scharf abgesetzten, dunkelbraunen Augenstreif

  • Wachshaut und die Schnabelbasis sind bleigrau, der übrige Schnabel ist schwarz

  • Die Ständer sind unbefiedert und blaugrau mit schwarzen Krallen

  • Die Iris ist gelb

Nahrung
Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen bis mittelgroßen, meist 100 bis 300 g schweren See-und Süßwasserfischen. Diese werden im Normalfall lebend erbeutet, nur gelegentlich werden auch tote Fische verwertet. Seltene Zufalls- oder Gelegenheitsbeute sind andere meist an Wasser gebundene Tiere wie kleine Säuger, verletzte oder geschwächte kleine Vögel, Frösche und Krebse.

 

Lautäußerungen
Der Ruf ist ein weittragendes, zweisilbiges, eher pfeifendes „ü-iilp“.

Mauser
Staffelmauser das ganze Jahr über, während des Zuges unterbrochen.

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Der Fischadler ist fast weltweit verbreitet. In Europa ist die Verbreitung stark zersplittert und überwiegend auf den Norden und Osten beschränkt. In Deutschland ist die Verbreitung weitgehend auf die neuen Bundesländer beschränkt. Große Bestände haben sich in Skandinavien halten können. Der Anspruch an das Habitat sind  fischreiche, langsam fließende oder stehende Gewässer und benachbarte Brutmöglichkeiten in Form von Bäumen, Felswänden, künstlichen Bauwerken oder unbewohnten und raubsäugerfreien Inseln. Je nach geographischer Lage ist der Fischadler Standvogel bis Langstreckenzieher.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Fischadler sind in der Regel im dritten Jahr geschlechtsreif. Sie führen eine monogame Saisonehe, durch die Brutplatztreue kommt es häufig zu Wiederverpaarungen der vorjährigen Partner. Das Gelege umfasst meist zwei bis drei, selten nur ein oder vier Eier, die auf weißem Grund intensiv rötlich-braun gefleckt sind und 38 bis 41 Tage lang bebrütet werden. Nach weiteren 50 bis 54 Tagen sind die Jungvögel flügge. Fischadler brüten meist einzeln, häufig aber auch in lockeren Kolonien. Das Nest wird je nach natürlichen Gegebenheiten auf Bäumen, an Felswänden oder auf dem Boden errichtet, in Mitteleuropa auch sehr häufig auf künstlichen Bauwerken, vor allem auf Strommasten. Es ist im Normalfall nach oben exponiert und frei anfliegbar. Fischadler bauen große Nester.

Ansprache und Flugbild

  • Auffallend lang- und schmalflügelig

  • Häufig wird der Handflügel im Handgelenk leicht nach unten geknickt (auf größere Entfernung sieht es wie eine Möwe aus)

  • Niedrig kreisend über der Wasseroberfläche

  • Teilweise bei der Jagd im Rüttelflug

Wanderfalke (Falco peregrinus)

Greifvogel

Beschreibung

  • Größter Vertreter der Familie

  • Mit einer Spitzengeschwindigkeit von mehr als 300 km/h eines der schnellste Tiere der Welt

  • Adulte Wanderfalken sind auf der gesamten Oberseite dunkelblaugrau

  • Die Unterseite ist auf weißem bis cremefarbenem Grund überwiegend dunkel quergebändert

  • Der vordere Hals und die obere Brust sind sehr variabel leicht bis kräftig dunkel gefleckt oder gestrichelt

  • Die Iris der Augen ist dunkelbraun

  • Wachshaut, Augenring und Beine sind gelb, die Krallen sind schwarz

  • Terzel haben eine Körperlänge von 35 cm und eine Flügelspannweite von 80 cm und ein Gewicht bis 750g

  • Große Weibchen eine Körperlänge von 50 cm und eine Spannweite von 115 cm und eine Gewicht bis 1300g

  • Jungvögel unterscheiden sich erheblich und sind auf der Oberseite schwarzbraun, alle Deckfedern sind hell bräunlich gerändert

  • Die Unterseite ist auf rötlich braunem Grund dunkelbraun längsgestreift

Nahrung
Alle Falken sind Bisstöter und fressen fast ausschließlich kleine und mittelgroße Vögel. Das Maximalgewicht der Beute liegt bei etwa 500 g, das entspricht etwa dem Gewicht einer Ringeltaube oder einer Aaskrähe. Die meisten Beutevögel sind jedoch deutlich leichter. Wanderfalken sind hochspezialisierte Jäger, die ihre Beute im freien Luftraum schlagen. Die Sturzflüge aus großen Höhen bei der Jagd und die dabei erreichten hohen Geschwindigkeiten sind spektakulär.

Lautäußerungen
Ein weit hörbares, deutlich zweisilbiges, gereihtes „akzick-akzick“, das bei zunehmender Erregung immer schneller wiederholt wird. Der Alarmruf ist ein durchdringendes, scharfes „eeek-eeeek-eeeeek“.

Mauser
Jahresmauser März-November

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Wanderfalken kommen auf allen Kontinenten vor und sind damit die am weitesten verbreiteten Vögel der Welt. Zurückzuführen auf den sehr unspezifischen Anspruch an den Lebensraum. Im größten Teil des Verbreitungsgebietes sind Wanderfalken Felsbrüter. Sie finden sich daher weltweit vor allem in Regionen mit Felsen. Außerhalb der Brutzeit und im Winterquartier sind Wanderfalken auch in vogelreichen Lebensräumen aller Art anzutreffen, z. B. auch an Küsten und in großen Feuchtgebieten. Wanderfalken sind Langstreckenzieher.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Wanderfalken sind im zweiten Jahr, also im Alter von etwa 9 Monaten, geschlechtsreif. Ab Januar beginnt die Balz damit, dass die Revierpartner dicht nebeneinander auf Warten sitzen und bei gutem Wetter zusammen über dem Revier kreisen. Wanderfalken bauen wie alle Falken keine Nester. Sie sind Felsbrüter und nutzen vorhandene kleine Höhlen oder Felsbänder sowie verlassene Nester. Die Eiablage erfolgt ab Mitte März bis Mitte April. Die Gelegegröße beträgt meist 3–4 Eier. Die Eier sind rundlich, messen etwa 5 cm. Sie sind rot- oder gelbbraun gefleckt. Die Brutdauer beträgt 34–38 Tage. Die Jungvögel fliegen mit etwa 42-46 Tagen und bleiben dann noch 4 bis 6 Wochen bei den Eltern und wandern dann ab.

Ansprache und Flugbild

  • Typisch falkenartig mit einem kräftigen Rumpf

  • Großer Kopf

  • Relativ langen, etwas dreieckigen, spitzen Flügeln

  • Einem mittellangen, leicht gerundeten Stoß

  • Beste Erkennungsmerkmale sind die sehr dunkle Oberseite, die helle, quergebänderte Unterseite und der auch auf größere Entfernung erkennbare Bartstreif

Baumfalke (Falco subbuteo)

Greifvogel

Beschreibung

Aussehen und Beschreibung entsprechend ungefähr dem des Wanderfalken. Nur wesentlich kleiner, ungefähr so groß wie eine Taube.

Nahrung
Er ist ein Freiluftjäger, der im Gleit- und Segelflug Insekten, vor allem Käfer und fliegende Ameisen, erbeutet. Zu seinem Speiseplan gehören aber auch Kleinvögel wie Lerchen („Lerchenfalke“), Drosseln oder Finken und er ist sogar in der Lage, Schwalben und Mauersegler im Schräg- oder Steilstoß zu erbeuten.

Lautäußerungen
Ein hohes und spitzes „kikiki“, das meist in einer langen, schneller und dann wieder langsamer werdenden Rufreihe zu vernehmen ist.

Mauser
Jahresmauser August-April

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Der Baumfalke ist fast über das gesamte Europa und große Teile Asiens verbreitet. Die europäische Population überwintert im südlichen Afrika. Die asiatische in Nordindien und Pakistan sowie in Südchina. Der Baumfalke brütet in Feldgehölzen, Baumgruppen oder an Waldrändern. Wichtig ist das Angrenzen von geeigneten Jagdgebieten, also weiträumige, offene und abwechslungsreiche Landschaften. Zur Zugzeit kann der Baumfalke in fast allen Lebensräumen beobachtet werden, besonders gern jagt er dann an Gewässern nach Libellen und insektenfressenden Kleinvögeln.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Zur Brut werden vorwiegend alte  Krähennester mit freiem Anflug verwendet. In manchen Gebieten werden auch Hochspannungsmasten, einzeln und in Alleen stehende Laubbäume genutzt.
Der Baumfalke führ eine Saisonehe. Die Brutdauer beträgt 28-34 Tage. Die Nestlingdauer ca. 34 Tage.

 

Ansprache und Flugbild

Falkentypisch

Falke

Turmfalke (Falco tinnunculus)

Falke

Beschreibung

  • Terzel erreichen durchschnittlich eine Körperlänge von 35 cm

  • Weibchen ein wenig größer 36 cm

  • Die Flügelspannweite des Terzel knapp 75 cm

  • Auch nur unwesentlich mehr die der Weibchen mit 76 cm

  • Das Gewicht liegt bei beiden um die 200g, aber auch hier ist der Terzel etwas geringer

  • Im Gefieder ist das auffälligste Unterscheidungsmerkmal zwischen Terzel und Weib die Kopffärbung

  • Bei Terzel  ist der Kopf grau, während Weibchen einheitlich rotbraun gefärbt sind

  • Terzel haben auf ihrem rotbraunen Rücken kleine schwarze und zum Teil rautenförmige Flecken

  • Der Stoß ist gleichfalls hellgrau, das Stoßende weist eine deutliche schwarze Endbinde mit einem weißen Saum auf

  • Die Unterseite ist hell cremefarben und nur sehr leicht bräunlich gefleckt oder gestreift

  • Der Unterbauch und die Unterflügeldecken sind fast weiß

  • Das ausgewachsene Weib ist am Rücken dunkel quer gebändert

  • Der Stoß braun und zeigt zudem mehrere Querstreifen und eine deutliche Endbinde

  • Auch die Unterseite ist dunkler und weist eine stärkere Fleckung auf

  • Jungvögel gleichen in ihrem Gefieder den Weibchen

  • Allerdings wirken ihre Flügel runder und kürzer als bei adulten Turmfalken

  • Bei beiden Geschlechtern ist der Schwanz abgerundet

  • Die Beine sind gelb, die Krallen schwarz

 

Nahrung
Turmfalken ernähren sich überwiegend von Kleinsäugern wie Wühlmäusen und Echten Mäusen. In Städten lebende Turmfalken nehmen daneben auch kleine Singvögel. Welche Tiere den Hauptteil der Beute ausmachen, ist abhängig von den lokalen Gegebenheiten. Der Turmfalke nimmt auch mitunter Eidechsen, teilweise Regenwürmer und einen deutlichen Anteil an Insekten wie Heuschrecken und Käfer als Nahrung. Auch ausgeflogene Jungvögel ernähren sich zuerst von Insekten und größeren Wirbellosen und wechseln erst mit zunehmender Jagderfahrung zu Kleinsäugern.

Lautäußerungen
Ti, ti, ti, das von manchen auch lautsprachlich als kikiki umschrieben.

Mauser
Mai-November

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Der Turmfalke ist in Europa, Asien und Afrika zu finden. Er ist eher im Flachland anzutreffen. Der Turmfalke ist eine anpassungsfähige Art. Generell meiden Turmfalken sowohl dichte geschlossene Waldbestände als auch völlig baumlose Steppen. In Mitteleuropa ist er ein häufiger Vogel der Kulturlandschaft, der überall dort leben kann, wo Feldgehölze oder Waldränder vorhanden sind. Grundsätzlich benötigt er zum Jagen freie Flächen mit niedrigem Bewuchs. Die Vögel nutzen oft Vorsprünge oder Nischen in Gebäuden als Nistplatz. Der Turmfalke hat auch Stadtlandschaften als Lebensraum erobert. Turmfalken sind sogenannte Breitfrontzieher. Die keinen traditionellen Zugrouten folgen und überwiegend einzeln ziehen. Während des Zuges fliegen Turmfalken relativ niedrig und halten sich meist in einer Flughöhe von 45 bis 100 Metern auf. 

 

Fortpflanzung und Nestbauverhalten

Die Balzflüge lassen sich von März bis April beobachten. Turmfalken sind vor allem Felsbrüter, die in entsprechend felsigen Regionen bevorzugt in Spalten und  höhlen brüten. Wie alle Falken bauen auch Turmfalken keine Nester. In felsarmen Regionen nutzt der Turmfalke die Nester anderer Vogelarten wie beispielsweise von Krähen. Gebäudenischen oder Mauerlöcher dienen dem Kulturfolger Turmfalke als Nistplätze. Der bereits im 2. Lebensjahr brütende Turmfalke legt meist 3 bis 6 Eier, in der Regel ab Mitte April. Die ockergelblich bis braunen Eier sind meist stark gefleckt und zwischen 3,5 und 4,5cm. Die Brutzeit beträgt etwa 27 bis 29 Tage.

Ansprache und Flugbild

  • Der Turmfalke ist während eines auffälligen Rüttelfluges gut erkennbar

  • Diesen nutzt er zur Beutesuche

  • In einer Höhe von 10 bis 20 Metern

  • Der Flügelschlag ist schnell, der Stoß breit gefächert

  • Das schnelle Anfliegen seines Jagdgebietes ist durch einen schnellen Flügelschlag gekennzeichnet

  • Bei günstigem Wind oder bei Annäherung an ein Beutetier kann er aber auch gleiten

Gänsegeier (Gyps fulvus)

Greifvogel

Beschreibung

  • Der Gänsegeier zählt zu den großen Altweltgeiern

  • Geier gehören nicht zu den Greifvögeln 

  • Die Körperlänge beträgt 90 bis 110 cm

  • Die Spannweite 230 bis 270 cm

  • Ein Gewicht wird erreicht bis ca. 11kg

  • Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus bezüglich Färbung, Größe oder Gewicht

  • Deutlich zweifarbig

  • Rumpf, Beinbefiederung sowie die kleinen und mittleren Unter- und Oberflügeldecken sind blass braun bis hell rotbraun

  • Unterseite ausgeprägte hellbeige Striche

  • Schwingen und die Steuerfedern sind fast einfarbig schwarzgrau

  • Die Oberflügeldecken und die Schirmfedern sind schwarzbraun

  • Kopf und Hals sind weiß bedunt

  • Der Schnabel ist gelblich hornfarben bis grüngelb und an der Basis blassgrau

  • Wachshaut sowie die unbefiederten Teile der Beine und die Zehen sind grau

  • Ausgefärbt im 6-7 Jahr

Nahrung
Gänsegeier sind spezialisiert auf Aas. Die Geier suchen direkt nach Aas auf dem Boden, aber auch indirekt durch die Beobachtung bodenlebender Raubtiere und vor allem durch die Beobachtung anderer aasfressender Vögel im Luftraum. Die Nahrung besteht ausschließlich aus frischem oder bereits verwesendem Aas, dabei werden vor allem die inneren Organe und der Mageninhalt sowie das Muskelfleisch von mittelgroßen bis großen Säugetieren gefressen. Gänsegeier verwerten tote Haustiere, wie Schafe und Ziegen bis hin zu Rindern und Pferden. Seltener werden auch kleinere Kadaver z. B. von Rehen, Hunden, Hasen, Füchsen und ähnlichen Tieren genutzt.  Wenn das ranghöchste Tier mit dem Kopf im Kadaver frisst, kommen auch die rangniederen Tiere zum Kadaver, der dann bald von einer Masse fressender Geier bedeckt ist. Die Tiere fressen gelegentlich so viel, dass sie Teile der Nahrung wieder herauswürgen müssen, um abfliegen zu können.

Lautäußerungen
Die Art ist recht stimmfreudig. Die Tiere geben rätschende oder heisere keckernde Rufe wie „tetetet“ oder „gegegeg“ von sich. 

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Das Verbreitungsgebiet ist stark zersplittert. Der Gänsegeier kommt in Marokko und Algerien und in Europa auf der Iberischen Halbinsel, Sardinien, in Südfrankreich und nach Osten in weiten Teilen des Balkans vor. Weiterhin sind Teile der Arabischen Halbinsel besiedelt. Die in den Alpen übersommernden Gänsegeier verlassen diese im Oktober wieder. Zur Brut und zur Rast werden senkrechte oder steile Felsklippen, Schluchten und ähnlich nutzbare Felsformationen benutzt, sehr gerne mit Überhängen. Die Art kommt in Höhen von 0 bis 3000 m vor. Gänsegeier sind Teilzieher und verbringen den Sommer meist abseits der Brutplätze in Gebieten mit reichem Nahrungsangebot. Die Art übersommert seit langer Zeit regelmäßig in den Alpen und fliegt in den letzten Jahren im Sommer verstärkt auch in das nördliche Mitteleuropa ein.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Gänsegeier sind sehr gesellig und brüten meist in Kolonien, die mehr als 100 Brutpaare umfassen können.
Die Nester werden in Felswänden auf Bändern unter Überhängen oder in nach vorn offenen Nischen und  öhlen gebaut. Der Legebeginn fällt im gesamten Verbreitungsgebiet recht einheitlich in den Zeitraum Ende Dezember bis Ende März. Das Gelege besteht nur aus einem Ei, das meist reinweiß ist oder selten kleine rotbraune Flecken aufweist und werde bis ca. 10 cm groß. Beide Partner brüten. Die Brutzeit dauert 47 bis 57 Tage. Der Jungvogel verlässt das Nest im Mittel nach etwa 135 Tagen.

Ansprache und Flugbild

  • Deutlich zweifarbige Flügel

  • Der Stoß ist dunkel, kurz, gerundeten oder leicht keilförmig

  • kleiner Kopf mit eingezogenem Hals

  • Die Vögel wirken auch im Flug sehr groß

  • sehr langsamen Flügelschläge

  • Beim Kreisen werden die Flügel ähnlich wie beim Steinadler leicht nach oben gehalten

  • Die Handschwingen sind tief gefingert

Bartgeier (Gypaetus barbatus)

Greifvogel

Beschreibung

  • Kontrastreiches Körpergefieder

  • Die Oberseite ist grauschwarz

  • Kopf, Hals und die Körperunterseite sind weiß bis rostrot

  • Flügelspannweite beträgt 2,30–2,80 m

  • Körperlänge 95–125 cm

  • Gewicht bis zu kg

  • Nach fünf bis sieben Jahren ausgefärbt

  • Auffällige borstenartige schwarze Federn hängen dem Bartgeier über den Schnabel

  • Die Augen sind von einem roten Ring umgeben

  • Die Iris der Augen ist gelb

Nahrung
Seine Nahrung besteht zu 80 % aus Knochen und Aas. Jungtiere sind noch auf Muskelfleisch angewiesen, erwachsene Tiere können sich fast ausschließlich von Knochen ernähren. Bartgeier lassen die Knochen aus großer Höhe auf Felsen fallen, um sie zu zerkleinern und schlundgerechte Stücke zu erhalten.

Verbreitungsgebiet / Lebensraum /  Zugverhalten

Der Bartgeier hat heute ein zersplittertes Verbreitungsgebiet. Er ist in Afrika ebenso zu finden wie in den Pyrenäen, einigen Bergregionen Südeuropas, auch in den Tauern, in Gebirgen des südwestlichen und zentralen Asien, der Mongolei und Zentralchinas. Lebte der Bartgeier in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch in einem Großteil des Alpenbogens, wurde er in weniger als hundert Jahren in den Alpen restlos ausgerottet. In den 1970er Jahren erschien eine Wiederansiedlung in den Alpen möglich, denn es gab wieder große Mengen wild lebender Huftiere, die als Nahrung für den Bartgeier in Frage kamen.
Nach Zählungen und Schätzungen der Stiftung Pro Bartgeier leben derzeit rund 220 Bartgeier in den Alpen  Stand 2020). Typische Lebensräume des Bartgeiers sind alpine Regionen oberhalb der Baumgrenze. Diese Gebiete sind durch große Höhenunterschiede, steile Felswände, gute Thermik und Aufwinde gekennzeichnet. Sie müssen außerdem Frischwasser aufweisen. Wichtig ist für den Bartgeier gleichfalls, dass es einen Bestand von Beutegreifern wie Wolf und Luchs sowie großen Greifvögeln wie Steinadler in seinem Lebensraum gibt. Die Höhenregionen, in denen sich Bartgeier aufhalten, entsprechen in Europa Höhen zwischen 1500 und 3000 Metern. Bartgeier sind Standvögel.

Fortpflanzung / Nestbauverhalten

Bartgeier erreichen mit 5–7 Jahren die Geschlechtsreife. Die Eiablage erfolgt im späten Dezember oder Januar. Bartgeier legen gewöhnlich zwei Eier. Das zweite Ei folgt etwa eine Woche nach dem ersten. Die Brutdauer beträgt 52 bis 58 Tage. Der zweite schlüpfende Jungvogel ist meist nicht in der Lage, sich gegen den älteren Jungvogel im Kampf um das Futter durchzusetzen. Daher stirbt er meist durch Vernachlässigung innerhalb weniger Tage. In seltenen Ausnahmefällen tötet der ältere Jungvogel sein schwächeres Geschwister (Kainismus). Die Jungvögel, die überwiegend im März schlüpfen, kommen dann zur Welt, wenn die Schneeschmelze einsetzt und zahlreiche Tierkadaver von im Winter umgekommenen Wildtieren freigelegt werden. Bartgeiern fällt in dieser Zeit die Nahrungsbeschaffung für den Jungvogel leicht. Die Nestlingszeit beträgt 110 bis 120 Tage. Bartgeier bauen in unzugänglichen Felsnischen oft gewaltige Horste. Der Horstbau beginnt im Herbst. Die Horste werden von den in festen Partnerschaften lebenden Bartgeiern immer wieder genutzt. Ältere Horste können eine Breite von drei Metern und eine Höhe von zwei Metern erreichen. 

 

Ansprache und Flugbild

  • Lange, relativ schmale und zum Ende hin deutlich zugespitzte Flügel

  • Beim Gleiten leicht nach unten hängend

  • Der Stoß lang und keilförmig

  • Als ausgezeichneter Segler kann er schon geringste Aufwinde nutzen

Greifvogel
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