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Optik

Allgemein

Der Großteil der gängigen Jagd- und Beobachtungsaktivitäten spielt sich unter ungünstigen optischen Lichtverhältnissen ab. Bei Morgengrauen, im feuchten Dunst, Nebel, bei Regen oder Dämmerung und Zwielicht. In diesem Fall ist der Einsatz von Optiken wie Fernglas und Zieloptik unabdingbar, welche gerade unter solchen Bedingungen den Beobachtungskomfort erhöhen und die Jagdzeit verlängern können. Außerdem in der modernen Jagd unter Waidgerechtigkeit und Tierschutzaspekten für eine saubere Ansprachen absolut notwendig sind. Entfernungsmesser, Nachtsichtgeräte und Wärmebildtechnik gehören im weiteren Sinne ebenfalls dazu, spielen heutzutage auch eine immer größere Rolle, obgleich der Einzug dieser Technik immer noch kontrovers diskutiert wird und in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt wird.

Fernglas

Die Angabe auf den Ferngläsern, als Beispiel 8 × 56 erklärt sich wie folgt, 8x die Angabe der Vergrößerung, 56 die des Objektivdurchmesser. Daraus ergibt sich auch die Dämmerungszahl. Diese wiederum beschreibt die Leistung des Glases bei schwachem Licht. Auch wenn dabei die Sicht in der Dämmerung und im dunklen erhöht wird, verringert sich das Sehfeld und die Schärfentiefe. Über die rechnerische Leistung hinaus ist aber die Qualität der Glassorten mit entscheidend. In diesem Zusammenhang spricht man von der Vergütung. Das ist ein Überzug der Glasoberflächen zur Reflexminderung, der die Bildqualität und Helligkeit beeinflusst. Hieraus erklären sich auch die Preisunterschiede bei den Herstellern. Für die Jagd sollte ein Fernglas entsprechend robust und auch für den Benutzer passend sein. So sind für den Brillenträger umstülpbare Okularmuscheln von Vorteil. Oder ein Fernglas mit Mitteltrieb zur schnellen Schärfeeinstellung. Breitere Ferngläser mit so genannten Porosystem haben eine große Schärfentiefe und müssen nicht so oft Nachgestellt werden. Die Systeme mit Dachkanten Prismen bauen schlanker, sind daher sehr beliebt, müssen beim Beobachten aber jeweils scharf gestellt werden. Neben den Ausstattungen sollte auch für die Einsatzart das richtige Fernglas ausgewählt werden.

Taschenfernglas 

Bsp. 8x25Das Taschenfernglas bietet die Möglichkeit alles Interessante und der Natur überall und jederzeit zu beobachten. Dank seiner angenehmen Größe und des Gewichts kann es dauerhaft überall dabei sein. Das Sehfeld auf 1000 m ist ca. 110m und ca. 400g schwer. Geeignet für die Pirsch und bei gutem Licht.

Pirschglas

Bsp.10x32, Die höhere Vergrößerung erlaubt die Beobachtung auf lange Distanzen. Ideal für offene Landschaften, Küste und Gebirge. Das Sehfeld auf 1000m ist ca. 128 m und ca. 600g schwer.

Universalglas

Bsp. 8x42, Das Universal-Glas für die Tagesjagd. Gute Abbildungsqualität, Sehfeld von 137m auf 1000m und stabile, widerstandsfähige Konstruktion sind seine wesentlichen Merkmale.  900g schwer schon nicht mehr für die Jackentasche geeignet. Bei schlechtem Licht durchaus noch nutzbar. Vor allem auch für ältere Jäger, da die Austrittspupille bei größeren Objektiven nicht mehr nutzbar ist.

Fernglas mit eingebauten Entfernungsmesser

Bsp. 10x42, das Bild zeigt das MeoRange 10x42 HD-AB und wurde für die Bergjagd entworfen. Diese leistungsstarke Optik überzeugt mit einer brillanten, hellen und gestochen scharfen Bilder. Der MeoRange Laser-Rangefinder ermöglicht eine sekundenschnelle Entfernungsmessung bis zu 1500m. Zu anderen Leistungsmerkmalen gehört der Barometer, Neigungsmesser, Thermometer und Kompass. Diese entscheidenden Faktoren in einer Hand zu haben ist ein klarer Vorteil für erfolgreiches Treffen. Gewicht ca. 1000g

Fernglas
Fernglas
Fernglas
Fernglas

Zieloptik

Die Zieloptik, oder auch Zielfernrohr, ist eine optische Vergrößerung und dient der Hilfe beim Treffen. Das reine Zielen über Kimme und Korn spielt heute nahezu keine Rolle mehr. Je nach Einsatzbereich, ist auch hier die richtige Größe des Zielfernrohrs zu wählen. Wie bei den Ferngläsern ist hier ebenfalls die Angabe der Vergrößerung angegeben, beziehungsweise Vergrößerungsbereich, sowie die des Objektivdurchmesser. Grundsätzlich gilt, je größer der Objektivdurchmesser, desto heller das Bild. Beim Schießen über Kimme und Korn, muss der Schütze drei Punkte übereinander bringen. Das Korn, die Kimme und das Auge. Beim Schießen mit einer Zieloptik lediglich einen Punkt. Die im Visier zu sehende Zielmarke oder auch Absehen genannt. Nachteil hoher Vergrößerung ist natürlich, dass der Schütze sich verleiten lässt zu, zu große Entfernungen als machbar einzuschätzen.

Drückjagdglas 

Bsp. 1-6 × 24, geringe Vergrößerung mit großem Sichtfeld. Ideal wenn Sekundenschelle Entscheidungen getroffen werden müssen und höchst mögliche Genauigkeit. Eine sichere Wahl für flüchtiges Wild hier zählen Sicherheit beim Ansprechen, Präzision und Schnelligkeit.

Zielfernrohr

Universalglas 

Bsp.1,7-10x42, Zielfernrohre mit einem Objektivdurchmesser von 42 mm sind universell einsetzbar; sie sind für die Drückjagd ebenso wie für die Pirsch und Ansitzjagd unter schlechten Lichtverhältnissen geeignet.

Weitschuss 

Bsp. 4,5-27x50, wenn auf größere Reichweiten geschossen werden muss, Beispiel Bergjagd. Wenig universell einsetzbar.

Zielfernrohr
Zielfernrohr

Feste Vergrößerung

Bsp.8 × 56, spezielles Zielfernrohr für die Jagd bei Abend-, Morgendämmerung oder in der Nacht. Hohe Lichtdurchlässigkeit, besonders geeignet für die Schwarzwildjagd vom Hochsitz.

Zielfernrohr

Leuchtpunktvisier
Ideal auf der Drückjagd, und kann mit beiden Augen geöffnet benutz werden. Der erfahrene Schütze kann dann schnell ansprechen und die Umgebung weiterhin wahrnehmen.

Rotpunkt

Absehen

Die Zielmarken der Zielfernrohre bestehen meist aus Balken oder Fäden. Je nach Einsatz gibt es auch hier Vor und Nachteile. So eignen sich die Absehen mit dünnen Fäden für eine ruhig gesetzten Schuss bei wenig Verdeckung des Ziels, sind aber im Dunkeln oder beim schnellen Schuss schlechter zu sehen. Starke Balken eignen sich daher bei der Nachtjagd oder Drückjagd. Vergrößert sich das Absehen mit Veränderung der Größe des Zieles, liegt das Absehen in der Objektivbildebene (1. Bildebene). Liegt das Absehen in der Okularbildebene (2. Bildebene), vergrößert sich nur das Ziel.  In vielen Zieloptiken gibt es heute auch zusätzlich, zum Absehen, einen einschaltbaren Rotpunkt, der sich je nach Lichtverhältnissen dimmen lässt. Offene Visierungen sowie Rotpunktoptiken werden in der Regel auf 50 Meter eingeschossen. Die Schüsse sollen nach dem Einschießen exakt im Ziel liegen (Fleck). Bei Gewehren mit Zielfernrohren wird die Waffe auf 100 Meter mit ca. vier Zentimetern Hochschuss (GEE) eingeschossen – damit trifft man auf 150 Meter immer noch ins Leben. Eingeschossen wird im Idealfall im Sitzen von einem Stuhl und einem Auflagentisch. Der Vorderschaft der Waffe (nicht der Lauf!) ruht auf einem Sandsack. Die Waffe wird fest, aber unverkrampft in die Schulter eingezogen und durch Verschieben eines zweiten Sackes unterm Hinterschaft so ausgerichtet, dass das Absehen auf den Zielpunkt weist. Im bereisten Jagdrevier kann mit einer Schießscheibe, einem Entfernungsmesser und einem Rucksack eine Notlösung geschaffen werden. Weder Lauf noch Zielfernrohr werden beim Schießen berührt. Ist das Absehen gut im Ziel, werden drei bis fünf Schuss abgegeben. Nach der Schussserie wird die Treffergruppe beurteilt und das Absehen des Zielfernrohrs justiert. Hierzu nimmt man die Schutzkappen ab und justiert die Optik. Als kleine Eselsbrücke: Bei einem Rechtsschuss dreht man am seitlichen Turm nach Links „L“ und beim Hochschuss am oberen Turm nach rechts „D“ für Down*. Meist entspricht ein Klick am Turm des Glases einem Zentimeter auf 100 Meter in Höhe oder Breite. Die nächsten drei Schüsse sollten nun im Ziel liegen. Ist dies nicht der Fall, wird der gesamte Vorgang wiederholt.

Abesehen

Montage

Die Montage ist die Verbindung zwischen der Waffe und er Zieloptik. Für eine gute Schussleistung ist diese eine wesentliche Grundlage. Je nachdem, ob auf der Waffe die Zieloptik gewechselt werden soll eignen sich verschiedene Typen der Montage. Die Gebräuchlichsten sind:

  • Schwenkmontage

  • Suhler Einhakmontage

  • Aufschubmontage

  • Sattelmontage

  • Festmontage

Montag auf Waffen
Waffenmontage

Spektive

Spektive, oder auch Fernrohre, sind geeignet zur gezielten Beobachtung von Wild auf große Entfernungen. Durch die sehr große Vergrößerung und dem kleinen Sehfeld verwackelt das Bild schnell. Daher eignet sich hier ein Stativ zur besseren Handhabung. Spektive gibt es, wie Zielfernrohre auch, mit variabler Vergrößerung und fester Vergrößerung.

Spektiv

Sonstige Optik

Entfernungsmesser
Neben der Möglichkeit, dass es Ferngläser mit eingebautem Entfernungsmesser gibt, oder dem Einschätzen einer Entfernung über das absehen, ist eine geeignete und sichere Methode das nutzen eines Entfernungsmesser. Vor allem wenn es schwer ist die korrekte Entfernung für einen sicheren Schuss einzuschätzen, zum Beispiel im Gebirge. Mittels Laser oder Infrarot stellt dieser sicher und einfach, sowie häufig sehr genau die Entfernung fest.

Entfernungsmesser
Fernglas
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