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Jagdhundewesen

Anschaffung eines Jagdhundes

„Jagd ohne Hund ist schund"..., ein altes Sprichwort was zu jedem Zeitpunkt seine Richtigkeit hat, heute wie gestern. Ohne Jagdhund ist eine Waidgerechte Jagd nicht Tierschutz gerecht möglich.  Grundsätzlich gilt es nur brauchbare und geprüfte Hunde sind für die Jagd einzusetzen.  Vor der Anschaffung sollte man einiges beachten. Welchen Zweck und Nutzen soll der Hund haben, wie er gehalten werden kann und ob man dem Hund genug Zeit entgegen bringen kann. Sind wichtige Faktoren. Die meiste Zeit ist der Hund aber auch Familienhund. Für den hundebegeisterten Jäger gilt also, eine Rasse zu finden, die die jegliche Brauchbarkeit und die Familienfreundlichkeit erfüllt. Wichtig ist bei der Herkunft des Hundes, dass schon die Elterntiere Jagdlich geführt wurden. Außerdem ist darauf zu achten, dass man den Hund aus einem anerkannten Zuchtverband, die im Jagdgebrauchshundeverband -JGHV- zusammen geschlossen sind bekommt.

Hat man sich für einen Welpen entschieden, sollte dieser mindestens acht Wochen alt sein bevor er von seinem Wurf Geschwistern getrennt wird. Bei der Übernahme sollte man sich viel Zeit lassen, damit der Hund sich schon an sein neues zu Hause gewöhnen kann. Nicht jeder Jäger muss selbst ein Hund halten. Allerdings darauf achten, dass ihm bei Bedarf brauchbare Jagdhunde zur Verfügung stehen, zum Beispiel durch Mitjäger.

Beim Kauf sollte man auf den Gesamteindruck und Gesundheitszustand der Welpen achten. Ebenso auch ein paar weitere Kriterien wie die des Wesens. Ist er lebhaft oder ruhig, dominant oder eher unterlegen? Dann gibt es weitere Punkte die man beachten sollte, vor der Übernahme.

Der Hund muss entwurmt, geimpft, gechipt und beim Tierarzt vorstellig geworden sein. Außerdem sollte man darauf achten einen Kaufvertrag, Impfpass und die Ahnentafel ausgehändigt zu bekommen. Zu den Anlagen von Hunden. Es gibt so genannte angewölfte Eigenschaften:

  • Fährten- und Spurlaut

  • Spurwille

  • Finderwille

  • Vorstehen

  • Wildschärfe

  • Wasserfreude

  • Bringfreude

  • Wesensfestigkeit (Nervenstärke)

Diese Anlagen sind genetisch bedingt also von Rasse zu Rasse unterschiedlich. Grundsätzlich können vorhandene Anlagen durch Verständnis und Übung gefördert werden.

Jaghund Papiere

Jagdhunderassen dazu die Empfehlung die DJV Broschüre Jagdhunderassen

Ausbildung von Jagdhunden

 

Für eine erfolgreiche Jagd ist der gut ausgebildete und eingearbeitete Jagdhund unerlässlich! Insgesamt ist das Thema Hunde Ausbildung so umfangreich, dass wir hier auch nur einen kleinen Einblick, beziehungsweise an der Oberfläche kratzen, wer sich insgesamt mit dem Thema Jagd und Ausbildung von Jagdhunden beschäftigen möchte, dem empfehlen wir zu einem späteren Zeitpunkt die Teilnahme an Abricht-Lehrgängen beziehungsweise sich mit Lehrbüchern für die Ausbildung und Führung von Jagdhunden intensiver zu beschäftigen. Die Basis jeder erfolgreichen Ausbildung und Führung von Jagdhunden ist ein zuverlässiger Gehorsam. Für Jagdhunde gilt ganz besonders – aber auch für alle anderen Hunde – das bekannte Goethe-Zitat: „Dem Hunde, wenn er wohlerzogen, ist selbst ein weiser Mann gewogen.“ Herankommen auf Pfiff oder entsprechendes Kommando, gute Leinenführigkeit ohne Zerren und Lautgeben sowie zuverlässiges Ablegen auch bei Wildkontakt sind grundlegende Lernziele. Darüber hinausgehende Ausbildungsfächer sind vielfach abhängig von den jagdlichen Einsatzbereichen und damit von den Rassegruppen. Die Führer von Bracken, Teckeln, Terriern und Schweißhunden kommen mit den „Grundschulfächern“ Leinenführigkeit, Ablegen und Zurückkommen auf der eigenen Spur gut aus. Es bedarf für ihren sinnvollen Einsatz im praktischen Jagdbetrieb keiner weiteren Ausbildung. Bei den vielseitig eingesetzten Jagdhunderassen muss es schon ein wenig mehr sein. Das zuverlässige Apportieren ist ein absolutes Muss. Die Arbeit auf der Hasenspur dient mehr dem Erkennen seiner Anlagen (Nasengebrauch, Spurwille, Spursicherheit, Spur- oder Sichtlaut). Bei der Wasserarbeit muss der Jagdhund schwimmend selbstständig der Witterung einer weggeschwommenen Ente folgen und diese im dichten Schilf finden wollen. Hier werden die ererbten Anlagen durch die erlernten oder zu erlernenden Fähigkeiten ergänzt, was auf den entsprechenden Prüfungen nachgewiesen und festgehalten wird. Für die Ausbildung eines Jagdhundes muss der Besitzer Geduld, eine ruhige Hand und Konsequenz bei der Durchsetzung bereits erlernter Kommandos mitbringen. Mit Leberwurst allein geht es nicht, erst recht aber nicht mit Stachelhalsband und Peitsche.

 

Ausbildung Jagdhunde

Arbeitsfächer vor dem Schuss

 

Suche und Vorstehen

Das Vorstehen ist angewölft und nachdem der Hund ein gefestigtes Gehorsam besitzt, kann man die Anlage zum suchen und zum vorstehen fördern. Als Hilfsmittel werden Trillerpfeife für das "Down" Signal und gegebenenfalls die Feldleine eingesetzt. Auf einem Gelände setzt man den Hund gegen den Wind zu Suche an. Die Nase hoch, in flottem Tempo und außerhalb des Schrotschussbereichs, soll er eine Quersuche vollziehen. Auf keinen Fall soll der Hund aufstehen dem Wild nachprellen oder es hetzen. Sollte er dieses Verhalten, welches unerwünscht ist, tun so kommt das Kommando "Halt". Am Anfang daher auch mit Feldleine. Wichtig ist, sollte der Hund unerwünscht nachprellen, ihn nicht zu bestrafen. Auch hier gilt: Er kann es später nicht in einen Zusammenhang bringen.

Buschieren

Auch genannt, die „Suche unter der Flinte“. Diese Arbeit kann von Vorstehhunden, aber auch Stöberhunden gemacht werden. In übersichtlichen Gelände, gegen den Wind und „unter der Flinte“ sucht der Hund. Hierbei im Schrotschussbereich. Auch hierbei gilt der Hund muss sich nach Kommando lenken lassen. Auf Ruf- und Sichtzeichen abrufen lassen.

Stöbern

Hierbei wird der Hund „vom Stand aus geschnallt“. Er stöbert eigenständig dabei durch das Dickicht oder Schilf. Absolute Voraussetzung hierfür sind die angewölften Eigenschaften Spurlaut, Wildschärfe, Sichtlaut und Finderwille.  Stumm jagende Hunde sind ungeeignet und dürfen nicht eingesetzt werden. Es ist wichtig das Geschehen akustisch nachzuvollziehen. Entscheidend ist, dass der Jäger vor dem Hund das Wild erlegt.

Brackieren
Die Jagd mit dem Hund auf den Fuchs und Hase. Nach dem finden des Wildes soll der Hund das Wild ausdauernd und Spurlaut jagen, bis dieses wieder zu Sasse zurückkehrt. Hierbei nennt man das finden auch „stechen“.

Bauarbeit
Hier setzt man die so genannten Bauhunde ein. Diese sollen den Bau „sprengen“, das meint das Wild aus dem Bau treiben. Unerwünscht hierbei ist, dass der Hund Baulaut ist. Also in einem unbefahrenen Bau laut gibt. Wobei erfahrene Hunde schon beim überwinden des Eingangs wissen, ob dieser befahren ist. Die Einarbeitung erfolgt mithilfe von Kunstbauten oder in einer Schliefanlage mit einem zahmen Fuchs, den man vom Hund durch ein Gitter trennt.

 

Arbeitsfächer nach dem Schuss

 

Die Arbeitsfächer nach dem Schuss sind die Nachsuche und die Verlorensuche. Die Nachsuche ist auf Schalenwild und meist am Riemen. Die verloren Suche geht auf Niederwild und findet meist frei statt. Der Nachsuche kommt daher im Rahmen der Waidgerechtigkeit eine ganz besondere Bedeutung zu. Denn es muss sichergestellt werden, dass das Leid des krank geschossenen Wildes unbedingt so kurz wie möglich gehalten wird.

Nachsuche
Die Voraussetzung ist Wild- beziehungsweise Raubwildschärfe des Hundes. Außerdem ist es die oberste Pflicht eines jeden Jägers eine Nachsuche auf krank geschossenes Wild durchzuführen.  Die Ausbildung der Hunde, Schweißhunde genannt, erfolgt mit Hilfsmitteln. Dem auslegen einer Schweißfährte (Tropfflasche und Blut) oder dem schleppen von Lungenfetzen oder Deckenstücken. Hier gibt man das Kommando „Suchverwund mein Hund“.

Am Ende der Strecke liegt dann eine frische Schalendecke oder erlegt es Wild. Ebenso kann man mithilfe eines Fährtenschuhs eine künstliche Trittsiegel Strecke herstellen. Auch hierbei ist es wichtig, am Ende den Hund zu belohnen. Hier spricht man von „Genossen machen“ Idealerweise mit einem Stück von frischem Wild.

 

Verloren Suche und Bringen

Vor allem bei der Jagd auf Niederwild. Hase und Federwild, vornehmlich durch Apportierhunde. Auch hier wird mit der Schleppe ausgebildet. Hinzukommt aber noch die Freiverloren Suche. Dazu sucht der Hund Dickicht oder Wasser planmäßig und selbstständig ab. Hierbei ist die Schussfestigkeit des Hundes sehr wichtig. Kommando hierbei „Bring“ oder „Verloren apport“.

 

Jagdhund in der Praxis

Nach der Ausbildung und bei der Arbeit nach dem Schuss, gibt es einiges was der Hund nur in Verbindung mit der praktischen Jagdausübung zeigen kann. Das ist die Hatz, das Stellen, das Niederziehen und Abwürgen von Wild. Mit Routine und Praxis durch entsprechender Übung, muss auch der Hundeführer die Pirschzeichen kennen, damit Hund und Jäger ein perfektes Team abgeben. Auch die körperliche Fitness beider spielt dabei eine große Rolle.

Das Verhalten des Hundes bei der Schweißarbeit.

Todverbellen: Am veränderten Stück gibt der Hund laut, so lange bis der Hundeführer ihn erreicht.

Todverweisen: Dem Hundeführer wird durch verweisen, zum Beispiel Laut geben oder hochspringen angezeigt, wo sich das Stück befindet. Danach pendelt der Hund zwischen Stück und Hundeführer so lange hin und her, bis dieser am Stück angekommen ist.

Bringselverweisen: Im Fang des Hundes befindet sich ein Bringsel, ein zuvor locker an der Halsung befestigtes Lederstück, dadurch zeigt er an, das Stück gefunden zu haben und pendelt zwischen Stück und Hundeführer hin und her, bis dieser am Stück angelangt ist.

 

 

Bei einer Gesellschaftsjagd dürfen ausschließlich Hunde mitgenommen werden, die gegen Tollwut geimpft sind. Außerdem dürfen nicht teilnehmen, läufige Hündinnen, Hunde die nicht sozial verträglich oder ungehorsam sind. Auf die Tollwut zurückkommend, auch in Tollwut Sperrgebieten dürfen diese Jagdlich geführt werden, vorausgesetzt der Hund ist gegen Tollwut geimpft. 

 

Bei der Nachsuche bestimmt der Hundeführer wann der Hund geschnallt wird. Wichtig ist mit Beginn der Nachsuche dass der Anschluss sorgfältig kontrolliert wird, um Klarheit über den Sitz des Geschosses und den wahrscheinlichen Verlauf der Nachsuche zu bekommen. Den Hund legt man dabei in Sichtweite ab. 

 

Die Verleitfährte ist eine Gesundfährte, die eine Krankenfährte kreuzt oder einige Zeit begleitet. Folgt der Hund diesen nicht und hält an der ihm zugewiesenen Fährte fest, so nennt man ihn Fährtenrein. Hat der Hundeführer beziehungsweise der Hund das kranke Wild erreicht, setzt immer der Hundeführer den Fangschuss. Selten ein von ihm beauftragter Mitjäger. Der Grund dafür ist, dass immer Gefahr für den Hund besteht und somit der Hundeführer direkt die Verantwortung auch übernehmen kann. Ein Hund der verendetes Wild findet und es dann anfrisst oder auch anschneidet genannt, nennt man Anschneider. Ein natürlich ungewolltes Verhalten.

 

Gehen wir nun auf die unterschiedlichen Lautarten des Hundes ein:

 

  • Spurlaut,der Hund folgt mit der Nase einem Stück Niederwild

  • Fährtenlaut, der Hund folgt mit der Nase einem Stück Schalenwild

  • Sichtlaut, der Hund folgt Nieder- oder Schalenwild auf Sicht.

  • Standlaut, der Hund stellt ein gestelltes Stück Wild

  • Todverbellen, der Hund verbellt ein totes Stück Wild.

  • Waidlaut (ungwollt), der Hund gibt laut obwohl er kein Wild sieht

  • Baulaut (ungewollt), gibt im Bau laut obwohl der Bau leer ist

 

Waidwerk

Halten von Jagdhunden

Wie ein Hund zu halten ist, wird in der Tierschutz Hundeverordnung vom 12.09.2013 geregelt. Grundsätzlich steht es jedem frei, ob man seinen Hund im Freien oder im Haus unterbringen.

Im Haus / in der Wohnung

§ 5der Tierschutz Hundeverordnung sagt, 

  • dass natürliches Licht durch mindestens 1/8 der Fensterfläche im Verhältnis zur Wohnfläche vorhanden sein muss

  • ausreichend belüftet

  • der Liegeplatz oder Schutzhütte muss trocken, Wärme gedämmt und vor Zugluft geschützt sein

  • Außerdem muss ausreichend und artgerechte Bewegungsmöglichkeit gewährleistet sein

Labrador

Zwinger und Hütte

Abhärtung und Fixierung auf den Herren sind die Vorteile der Zwingerhaltung. Einhaltung der Anforderungen an einen Zwinger gemäß Tierschutz Hundeverordnung ist zu beachten d.h.:

  • wärmegedämmter Liegeplatz

  • im Zwinger eine Schutzhütte an die Größe des Hundes angepasst (trocken und ausgestreckt liegen muss möglich sein)

  • Zugang von außen, um diesen einfach reinigen zu können

  • Mind. 6 m² bis 50 cm Widerristhöhe

  • Mind. 8 m² bis 65 cm Widerristhöhe

  • Ab 66 cm mind. 10 m² oder größer

  • Der Hund darf den Zaun nicht überwinden können, ebenso nicht untergraben

  • Bei mehreren Zwingern Sicht Kontakt zwischen den Hunden

  • Keine Stromleitung für den Hund zugänglich

  • Wind geschützt und von der Wetterseite abgewandt

  • Schutz vor Sonne gewährleisten

Zwinger

Anbindehaltung

Kommt für Jagdhunde NICHT in Betracht!

Futter und Ernährung

  • Auch hier greift wieder die Tür Schutz Hundeverordnung.

  • Die Grundnahrung sollte aus 2/3 Fleisch und ein drittel pflanzlicher Beikost bestehen.

  • Das Futter sollte auf den Hund und die Größe abgestimmt sein.

  • Im Wachstum ist der Hund 3-4 mal täglich zu füttern, später zweimal täglich (sechster Monat) und im Erwachsenen Alter einmal täglich.

  • Dem Hund soll immer ausreichend Wasser zur Verfügung stehen.

  • Hunde im Einsatz (Jagd) oder laktierende Hündinnen, sollten nicht überfüttert werden, dann in diesem Zeitraum täglich zwei bis dreimal füttern.

  • Die Zusammensetzung von Hundefutter sollte aus Muskelfleisch (kein rohes Schweinefleisch) und Innereien bestehen.

  • Pflanzliche Beigaben wie Reis, Vollkornbrot und Getreideprodukte.

  • Tierische Fette, Eiweiß und Kohlenhydrate werden als Hauptnährstoffe benötigt, man darf aber keinesfalls Mineralstoffe und Vitamine vergessen.

  • Ideal sind aus dem Fachhandel für den Hund abgestimmte Futter, damit ist dann auch eine Beimischung von Ergänzungsmittel entbehrlich.

  • Bei trächtigen Hündinnen erhöht sich der Nahrungsbedarf erst gegen Ende der Tragezeit. Sowie nach dem werfen zur Milchproduktion.

  • Bei Welpen beginnt man mit Übergangsfutter ab der dritten bis vierten Woche.

  • Gewürzte Lebensmittel und Süßigkeiten sind tabu.

Pflege

  • Die Pflege des Fells gehört mit zur Hygiene des Hundes und soll regelmäßig erfolgen.

  • Kamm und spezielle Hundebürste, sowie eine Zeckenzange gehören zur Grundausstattung.

  • Wichtig ist, nasse Hunde, nach dem Schwimmen oder Regen, direkt zu trocknen.

  • Auf keinen Fall nass in den Zwinger.

  • Die regelmäßige Kontrolle nach Zecken hat statt zu finden.

  • Die Augen reinigt man am besten mit einem sauberen Papiertaschentuch.

  • Die Ohren mit Wattestäbchen und flüssigem Ohrreinigungsmittel.

  • Die Pfoten sollten immer frei von Schmutz sein.

  • Wichtig im Winter, bei Kontakt mit Streusalz, sofort reinigen.

  • Die Krallen nutzen sich eigentlich von selbst ab, dennoch regelmäßig kontrollieren.

  • Für die Zahnpflege empfehlen sich Kauknochen, aber auch getrocknete Tier Körperteile (Pansen oder Ochsenziemer).

  • Impfungen, Wurmkur und die regelmäßige Untersuchung durch ein Tierarzt verstehen sich von selbst

Krankheiten

Allgemein

Wie bei allen Lebewesen ist die Gesundheit des Hundes maßgeblich beeinflussbar durch die äußeren Umstände. Ernährung, Haltung, Hygiene und die Erbanlagen. Kennt man seinen Hund, wird einem relativ schnell klar, sollte es ihm einmal nicht gut gehen, wann ein Tierarzt benötigt wird. Das Verhalten im Allgemeinen, wie lebhaft, aufmerksam oder lauffreudig ist er, gibt einen guten Überblick zum Gesundheitszustand. Futteraufnahme, frisst und trinkt der Hund, sowie der Kot von Hunden, sind erste Signalzeichen. Ebenso die Körpertemperatur ist ein guter Hinweisgeber. Normal ist 37,5-38,5 °C. Bei jungen Hunden auch schon mal 39,5 °C. Die Stimmung des Hundes liest sich in der Regel vom Gesichtsausdruck und der Rute ab.

Körperliche Mängel

Hüftgelenksdisplacie auch HD genannt. Ist eine Verformung der Hüftgelenk und beeinträchtigt die Beweglichkeit.

Die Dackel- oder Teckellähmung ist eine Bandscheibenerkrankung.

Linsenluxation, tritt häufig bei deutschen Jagdterrier auf.

Besonders Weimaraner und Wachtelhunde sind von Allergien betroffen.


Übergewicht und Harninkontinenz, sind Gefahren nachdem eine Hündin sterilisiert worden ist.

Relativ häufig treten bei Hunden gutartige und bösartige Geschwulste darauf. Die Tumore können in jedem Organ oder Gewebe entstehen und sich von dort auf andere Organe und den ganzen Körper ausbreiten.


Vor- und Rückbeißer sind Gebissfehler beim Hund. Vorbeißer heißt Unterkiefer vorstehend, Rückbeißer heißt Unterkiefer zu kurz. Ebenso das Fehlen von zehn oder falsche Zahnstellung können solche Fehler sein.


Die Harnwege sind sehr sensibel beim Hund, so sollte dieser niemals nass im Auto gelassen werden. Besonders bei der kalten Jahreszeit.

Scheinträchtigkeit. Die Hündin zeigt jegliches Verhalten als wäre sie trächtig, die Gesäugeveränderung, Milchbildung und Nestbauverhalten sind Anzeichen. Weiterhin Ausfluss aus der Schnalle starker Durst und Appetitlosigkeit. Obgleich es überhaupt nicht sein kann dass die Hündin trächtig ist.

Ohrenzwang, ist eine Entzündung oder Reizung der Gehörgänge hervorgerufen durch Fremdkörper, Milben, Verletzung oder eine Infektion im äußeren Ohr. Zu spät erkannt und zu spät behandelt kann der Ohrenzwang zu einem chronischen Verlauf führen. Durch Kopf schütteln und häufiges kratzen, und Schmerzempfindlichkeit bei Berührung sind Anzeichen.

Analbeutelentzündung, ist eine starke Eindeckung des Sekret ist in der Analbeutel beiderseits des Waidloch, wenn das Sekret längere Zeit nicht entfernt worden ist und vor allem bei zu weicher Losung

Infektionskrankheiten

Die wichtigsten Virus Infektionskrankheiten von Hunden sind die

 

  • Parvovirose

  • Welpensterben

  • Staupe

  • Zwingerhusten

  • Aujeszky`sche Krankeit.

  • Für Welpen besonders bedrohlich die Parovirose (Katzenseuche)

  • Staupe 

  • Tollwut (jährliche Schutzimpfung)

 

 

Wichtige Schutzimpfung für den Hund sind daher: Staupe, ansteckende Leberentzündung, Stuttgarter Hundeseuche, Parvovirose, Tollwut und der Zwingerhusten. Der Imfpstoff (Vakzine) enthält inaktive Viren gegen die Krankheiten Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Tollwut, Zwingerhusten und Parvovirose.

Die Aujeszky`sche Krankheit, ist eine Virenerkrankung die durch rohes Schweinefleisch verursacht werden kann. Das Erscheinungsbild ist ähnlich der Tollwut, deshalb heißt diese Krankheit auch Pseudowut. Die Symptome hierfür sind schwankender Gang, Fieber, dann Speichel und Schluckstörungen sowie Lichtscheu. Gelegentlichen Tobsuchtsanfällen, Nagen an den Pfoten und der Läufe bis zur Selbstverstümmelung, oft gefolgt von einem schnellen Todeseintritt, innerhalb von 24 Stunden.

Parvovirose, ist eine Virenerkrankung mit dem Erscheinungsbild einer Vergiftung und wiederholten erbrechen und blutigen Durchfall oft ohne Fieber.

 

Die Staupe ist eine Virus Infektion, welche im Wesentlichen als fieberhafte Entzündung der Atemorgane (Atembeschwerden, Husten), der Kopf Schleimhäute (Augen und Nasenausfluss) und Darmkatarrh. Pustelartige Hautentzündung gelegentlich als Nebenerscheinung. Im späteren Stadium mit Krämpfen und Zuckungen einhergehend. Die überstandene Staupe erkennt man oft an den deformiert Zähnen des Tieres. Die so genannten Staupe Gebisse.

 

Hepatitis hat einen schnellen Verlauf, Vergiftungsartig mit Erbrechen, blutigem Durchfall und hohem Fieber.

Leptospirose, auch bekannt als die Weilsche Krankheit. Diese geht von Ratten aus und ist auf den Menschen übertragbar. Fieber, Gelbsucht und Blutungsneigung sind die Symptome.

Der Zwingerhusten ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die häufig bei Welpen auftritt und den Verlauf einer Grippe hat.

Tollwut
Räude
Übersicht

Parasiten

Flöhe, Zecken, Spul- und Bandwürmer, Peitschen-, Faden- und Hakenwürmer sind die am häufigsten bei Jagdhunden vorkommenden Parasiten. Die Parasiten sind Überträger von Krankheiten, die auch für den Menschen gefährlich werden können. Beispiel Tularämie oder Nagerpest. Gegen Flöhe und Zecken kann man eine medikamentöse Prophylaxe betreiben. Ebenso gegen die meisten Wurmarten, abgesehen davon, wenn diese sich im Eierstadium befinden. Grundsätzlich sollten Hunde kein Aas fressen. Spul- und Bandwurm kann durch den Verzehr von rohen Fleisch verursacht werden. Ein Wurmbefall ist häufig zu erkennen an dem so genannten Schlittenfahren oder Durchfall. Der Bandwurm ist im Hundekot zu erkennen.

Verletzungen und Vergiftungen

Hierzu eignet sich hervorragend die Filmreihe des DJV, erste Hilfe beim Jagdhund. Zu finde auf Youtube. Sicher sehr umfangreich, gibt aber einen guten Überblick, auch über die Jägerprüfung hinaus sehr sehenswert.

Prüfungswesen

Allgemein

Eine Pflicht an Jagdhund zu halten besteht nicht. Im Rahmen der Waidgerechtigkeit ist es aber unabdingbar, mit brauchbaren Jagdhunden zu arbeiten. Vor allem bei der Nachsuche. Für Revierinhaber Verlangen aber einige Bundesländer, dass ein brauchbarer Jagdhund zur Verfügung steht. Zudem ist bei jeder Nachsuche ein solcher vorgeschrieben. Klar auf der Hand liegt, dass dies vor allem Sinn macht für die Arbeit nach dem Schuss.
Dadurch soll dem kranken Wild unnötig langes Leiden erspart werden. Außerdem muss erlegtes Wild geborgen werden, um es zu verwerten. Bei der Niederwildjagd muss ein Hund natürlich sofort zur Verfügung stehen. Bei Schalenwild sollte immer ein erfahrener Schweißhund eingesetzt werden.

Vereine

Die oberste Dachorganisation im Hundewesen ist in Deutschland der Verband für das Deutsche Hundewesen, kurz VDH. Der Weltverband der Kynologie ist der Federation Cynolgique International, kurz FCI. Der für Jagdhunde relevante ist der Jagdgebrauchshundverband (JGHV). Dieser regelt alles Jagdhund betreffende. Diesem gehören nicht nur die Zuchtvereine an, sondern auch die Prüfungsvereine, die eben alles zu den Gebrauchshundeprüfungen festlegen.

 

 

 

 

 

                        

 

Anlage und Jugendprüfung (JP und AP)

Diese Prüfungen sind die ersten, die ein Jagdhund absolviert. Sie finden im Frühjahr statt in einem Alter von etwa 8-15 Monaten. Hierbei geht es lediglich um die Feststellung der Eigenschaften zum jagdlichen Nutzen. Es werden keine fertigen Leistungen abverlangt. Die Feststellung der körperlichen Entwicklung und gegebenenfalls erbliche Mängel, insbesondere Gebiss Entwicklung, Augen, Pfoten, Geschlechtsmerkmale sind Bestandteil. Die Beurteilung des Wesens, ist der Hund Schuss fest, arbeitet er mit dem Hundeführer zusammen und die Anlagen zum Suchen, das Vorstehen und die Wasserfreude werden überprüft.

Herbstzucht Prüfung (HZP)

Diese Prüfung beschäftigt sich wiederholt mit der Beurteilung der körperlichen Entwicklung, wie Gebiss, Augen, Verhalten oder etwaiger körperlicher Mängel. Allerdings ist hier schon etwas abrichtungsbedingte Leistung zu zeigen. Gehorsam, das Verlorenbringen auf Schleppe und die Wasserarbeit. Diese Prüfung findet im Herbst des zweiten Lebensjahres statt auch 1.Feld genannt.

Anlagefächer:

  • Wasserarbeit (Stöbern hinter der Ente und Verlorensuche aus tiefem Schilfwasser)

  • Nase

  • Suche

  • Vorstehen

  • Führigkeit

 

Abrichtefächer:

  • Verlorenbringen von Federwild

  • ​Haarwildschleppe

  • Art des Bringens (Hase und Kanin, Ente, Huhn oder Fasan)

  • Gehorsam​

  • Arbeitsfreude​

Verbandsgebrauchsprüfung (VGP)

Nach dieser Prüfung erfüllt der Vorstehhund, für den diese Prüfung ist, grundsätzlich die Eigenschaft als brauchbar oder Jagdlich geeignet. Im so genannten zweiten Feld oder dritten Lebensjahr soll der Hund fertig abgerichtet diese Prüfung ablegen. Auch hier kommt es zu einer erneuten Beurteilung des Körpers. Der exakte Gehorsam sowie das Wesen werden beurteilt. Gibt es körperliche Fehler, ist der Hund schussfest oder ängstlich? Die Fächer vor dem Schuss, also Vorstehen, Buschieren, Stöbern und die Wasserarbeit, sowie die Fächer nach dem Schuss, die Schweißarbeit und verloren bringen werden abverlangt.

 

Brauchbarkeitsprüfung (JEP oder BP)

Dies ist der Nachweis für alle Jagdhunderassen die als jagdlich brauchbar seitens des Gesetzgebers gelten. Es ist ausschließlich die Mindestanforderung für die Arbeit nach dem Schuss zu erfüllen. Die Prüfungsordnung ist im Einzelnen ebenfalls Teil der Landesjagdgesetze in den einzelnen Bundesländern.

Kürzel und Abkürzungen:

VJP            Verbands-Jugend-Prüfung
HZP            Verbands-Herbst-Zuchtprüfung
HZP o. Sp  Verbands-Herbst-Zuchtprüfung ohne Hasenspur
HZP m. Sp Verbands-Herbst-Zuchtprüfung mit Hasenspur
HZPoE       Verbands-Herbst-Zuchtprüfung ohne lebende Ente
VGP           Verbands-Gebrauchsprüfung
VGPoE      Verbands-Gebrauchsprüfung ohne lebende Ente
VGP/TF      Verbands-Gebrauchsprüfung mit Tag-Fährte
VGP/ÜF     Verbands-Gebrauchsprüfung mit Übernacht-Fährte
VSwP         Verbands-Schweißprüfung
VFSP         Verbands-Fährtenschuhprüfung
Sw             Verbandsschweißprüfung bestanden
Sw I           Verbandsschweißprüfung bestanden im 1. Preis auf der über 20 Stunden - Fährte
Sw / I         Verbandsschweißprüfung bestanden im 1. Preis auf der über 40 Stunden-Fährte
Fs              Verbandsfährtenschuhprüfung bestanden
Fs II           im 2. Preis
VPS           Verbandsprüfung nach dem Schuss
Btr             Bringtreue-Prüfung (Fuchs)
\                 Lautjagerstrich oder LN Lautjagernachweis (Spurlaut oder Nachweis lauten Stöberns)
/ HN           Härtenachweis
-                 Totverweiser
|                 Totverbeller
Vbr            Verlorenbringer auf natürlicher Wundspur (Hase oder Fuchs)
AH             Armbruster-Haltabzeichen (Gehorsam am sichtigen Hasen)
VStP          Verbands-Stöberprüfung
DGStB      Deutsches - Gebrauchshund- Stammbuch

VDH
Übersicht Jagdhunde
Prüfungszeugnis
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