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Allgemeines

Einführung

Die Säugetiere sind eine Klasse der Wirbeltiere. Zu ihren kennzeichnenden Merkmalen gehören das Säugen des Nachwuchses mit Milch, die in den Milchdrüsen der Weibchen produziert wird, sowie das Fell aus Haaren, das sie in Kombination mit der gleichwarmen Körpertemperatur relativ unabhängig von der Umgebungstemperatur macht. Bis auf wenige Ausnahmen (Kloakentiere) sind Säugetiere lebendgebärend.
Im Sinne der Wildbiologie sind alle auf der Erde vorkommenden jagdbaren Lendenwirbeltiere als Wild zu bezeichnen. Alle im Bundesjagdgesetz gelisteten Arten und Tiere des Haarwildes sind Säugetiere.
Wild im Sinne der Wildbiologie umfasst die Gesamtheit der auf der Erde vorkommenden jagdbaren Landwirbeltiere.
Wild nach dieser Definition bleiben selbst die Arten, die nach dem Jagdrecht ganzjährig geschont werden.

Übersicht

Drüsen

Die Duftdrüsen des Wildes dienen zum einen dem geruchlichen Erkennen der eigenen Art und spielen dabei eine Rolle für das Revierverhalten und bei der Fortpflanzung zur Brunft, Rausche oder Ranz. Eine Art Kommunikation über den Geruchssinn. Aber ebenso wird über den Geruch anderer Arten verhalten ausgelöst, z.B. die Flucht vor Raubwild oder dem Menschen. Die Hautduftorgane der jeweiligen Tierart ist sehr individuell und arteigen.

Fortpflanzung

Bei allen hier beschriebenen Tierarten entwickeln sich die Jungtiere in der Gebärmutter des Muttertiers. Über den Akt der Begattung befruchtet  Sperma die Eizelle, die über den Eileiter sich in der Gebärmutter einnisten. Hier wächst der Embryo, versorgt über den Stoffwechsel des Muttertiers, zu einem Fötus. Nach einer individuellen Tragezeit, wird das Jungtier gesetzt.

Wir unterscheiden dann in Nesthocker und Nestflüchter. Häufig werden Nesthocker blind und unbehaart geboren und bis zu einem gewissen Stadium der Selbständigkeit gesäugt und versteckt. Nestflüchter sind mit der Geburt nahezu komplett in ihren Sinnesorganen entwickelt und bewegungsfähig und folgen dem Muttertier.

Gebiss

Als Gebiss bezeichnen wir die Gesamtheit der Zähne eines Wirbeltieres. Bereits hier beginnt die Verdauung. In der Zahn- und Tiermedizin sind alle Zähne in ihrer Position im Kiefer eindeutig benannt. Das vollständige  Säugetiergebiss besteht in der Grundform aus 44 Zähnen.


Wir teilen das Gebiss in Vier Quadranten ein, zu je einer Hälfte im Ober- und Unterkiefer:

  • Drei Schneidezähne, den sog. Incivisi

  • Ein Eckzahn, dem Caninus

  • Vier vordere Mahl- oder Backenzähne, die Prämolaren

  • Drei hintere Mahl- oder Backenzähne, die Molaren


Damit liest sich dann eine Zahnformel wie folgt:

I(ncivisi) C(anin) P(rämolaren) M(olaren)
I(ncivisi) C(anin) P(rämolaren) M(olaren)

 

bzw. die Grundform eines Säugetiergebiss

3 1 4 3   Oberkiefer
3 1 4 4   Unterkiefer = 11 Zähne je Kieferhälfte, in Ober und Unterkiefer = 44 Zähne

Die Grundform variiert in der Gebissausbildung je nach Nahrungstyp.

Allesfresser- (z.B. Schwarzwild); Im Allesfressergebiss sind spitze Eckzähne zum Erfassen und scharfe Schneidezähne zum Abschneiden der Nahrung vorhanden. Die Backenzähne dieser Tiere sind breit und flach wie die der Pflanzenfresser. Sie zermahlen die Nahrung. Solch ein Gebiss besitzen z. B. Schweine, Bären, Affen und auch der Mensch.

Allesfressergebiss

Wiederkäuer-  (z.B. Rotwild); Sind im Gebiss im Unterkiefer stumpfe Schneidezähne vorhanden, haben die Tiere ein Wiederkäuergebiss. Mit den breiten Backenzähnen wird die derbe pflanzliche Nahrung zermahlen. Solch ein Gebiss haben u. a. Rind, Reh, Schaf und Ziege.

Wiederkäuergebiss

Fleischfresser- / Raubtiergebiss (z.B. Fuchs); Das Gebiss der Raubtiere ist ein Fleischfressergebiss. Es hat meißelförmige Schneidezähne, dolchartige, etwas gebogene Eckzähne, mit denen die Beute erfasst, festgehalten und getötet wird. Die scharfen Backenzähne zerschneiden und zerquetschen das Fleisch und zerbrechen die Knochen. Der größte Backenzahn ist der Reißzahn zum Zerreißen der Nahrung. Solch ein Gebiss haben die Raubtiere, z. B. Hund, Fuchs, Marder, Wolf, Luchs.

Allesfressergebiss

Innerhalb des Nahrungstyp treten allerdings immer noch Evolutionsbedingt Variationen auf.


Das vollständige Säugetiergebiss mit 44 Zähnen ist noch beim Schwarzwild vorhanden, die zu den Allesfressern gehören. Die meisten Arten haben weniger Zähne.

Zahnschema

Harn- und Geschlechtsorgane

Als Harn- und Geschlechtsapparat  werden bei Wirbeltieren die Harnorgane und die Geschlechtsorgane  zusammengefasst. Dieser übergeordnete Begriff für die beiden Organsysteme wurde aufgrund gemeinsamer embryologischer Anlagen eingeführt. Die Gemeinsamkeiten in der Herkunft sind auch beim erwachsenen Wirbeltier noch erkennbar. So liegen diese Organe eng benachbart und haben eine gemeinsame Ausführungsöffnung. Bei männlichen Säugetieren die Harnröhre beziehungsweise den Scheidenvorhof und die Vulva bei weiblichen. Die Harnorgane sind eine Gruppe von Organen, die der Bildung und Ausscheidung des Urins dienen.

Zu den Harnorganen gehören bei den Wirbeltieren:

 

  • Niere  

  • Harnleiter

  • Harnblase

  • Harnröhre

 

Der Urin entsteht in den Nieren und wird über die ableitenden Harnwege nach außen geleitet. Die Ausscheidung des Urins dient der Regulation des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts sowie der Beseitigung von Stoffwechselabbauprodukten

Harnorgane

Geschlechtsorgane
Funktional unterscheidet man zwischen den Sexualorganen – Organe, die zur Ausübung des Geschlechtsverkehrs dienen – und den Reproduktionsorganen, welche die Fortpflanzung gewährleisten.
Weiterhin werden äußere von inneren Geschlechtsorganen unterschieden. Bei männlichen Individuen kommt hinzu, dass der Penis eine dritte Funktion hat, denn er ist durch die Harnröhre ein Teil der ableitenden Harnwege.
Unterschieden wird ferner zwischen den eigentlichen Geschlechtsdrüsen wie Hoden und Eierstöcke und zusätzlichen Geschlechtsdrüsen.  Bei der Paarung (Begattung) werden männliche Samenzellen mit dem Glied des Männchens in die Scheide des Weibchens übertragen. Dabei dringt das männliche Glied in die Scheide ein. In der Scheide bewegen sich die Samenzellen über die Gebärmutter in die Eileiter. Die Eizelle des Weibchens gelangt von dem Eierstock in den Eileiter und trifft dort auf die Samenzellen. Dabei verschmelzen eine Samenzelle und eine Eizelle miteinander. Es findet die Befruchtung statt. Sie wird innere Befruchtung genannt. Nach der Befruchtung wandert die befruchtete Eizelle (oder auch mehrere) in die Gebärmutter.

Aus jeder befruchteten Eizelle entwickelt sich ein Embryo. Rehe und Musteliden (Marder) zeigen eine Keimruhe, auch als Eiruhe bekannt. Hierbei entwickelt sich nach dem Akt der Fortpflanzung der Embryo verzögert bzw. extrem verlangsamt , um die Setzzeit auf einen für die Geburt günstigen Zeitpunkt zu legen.
Die Embryonen sind über die Gebärmutterschleimhaut mit dem Muttertier verbunden und erhalten von ihm Sauerstoff und Nährstoffe. Dadurch können die Keimlinge wachsen und sich entwickeln. Dabei liegen sie geschützt im Mutterleib. Wenn alle Organe entwickelt sind und der Keimling eine bestimmte Größe hat, setzt die Geburt ein. Die Muskulatur der Gebärmutter presst die Jungen über die Scheide nach außen.

Haut

Die Haut gilt als Organ und Anhand der Oberfläche als das Größte. Diese Schutzschicht zusammen mit den Haaren, zusammen Fell oder Decke genannt, ermöglicht das Säugetiere fast überall leben. Das Fell kann trocken und sehr weich, aber auch borstig wie beim Schwarzwild sein. Das Fell der Säugetiere besteht aus kurzen, dicht nebeneinanderstehenden Wollhaaren und längeren, locker stehenden Grannenhaaren. 
Auf einem Hautstückchen vom Wildschwein sind glatte Haare, die sich derb anfassen, die Grannenhaare. Zwischen ihnen befinden sich kurze, weiche Haare, die Wollhaare. Die Grannenhaare dienen als Nässeschutz und als mechanischer Schutz. Die dicht aneinander stehenden Haare wirken wie eine Isolierschicht. Dadurch kann die Körperwärme nicht so schnell an die Umgebung abgegeben werden. Auf diese Art und Weise könne Tiere auch in sehr kalten Gebieten leben. Bei Hitze verhindert diese Isolierschicht, dass zu viel Wärme in den Körper eindringen kann. Ebenso die Speckschicht schützt den Körper vor Wärmeverlust.
Viele Säugetiere wechseln regelmäßig die Haare. Dies geschieht mit dem Wechsel der kalten und warmen Jahreszeit. Der Aufbau des Fells ändert sich. Im „dünneren“ Sommerfell überwiegen die Grannenhaare. Im „dickeren“ Winterfell findet man zusätzliche Wollhaare. Die Säugetiere und der Mensch haben im Winter wie im Sommer die gleiche Körpertemperatur (ca. 37 °C). Sie sind gleichwarm. Der Mensch benutzt Kleidung, um seinen Körper vor Wärmeverlust, Überhitzung und Austrocknung zu schützen.

Polarfuchs Wüstenfuchs

Kreislaufsystem

Der Kreislauf oder auch Blutkreislauf, ist der Weg, den das Blut im Körper  zurücklegt. Es handelt sich um das Strömungssystem des Blutes, das vom Herzen und von einem Netz aus Blutgefäßen gebildet wird. 
Ein Kreislauf sichert das Überleben des Organismus, indem er den Stoffwechsel jeder einzelnen Körperzelle versorgt und die chemischen und physiologischen Eigenschaften der Körperflüssigkeiten aufrechterhält.
Zum einen transportiert das Blut Sauerstoff aus den Lungen zu den Zellen und Kohlendioxid in entgegengesetzter Richtung. Zum anderen werden aus der Verdauung gewonnene Nährstoffe wie Fette, Zucker oder Eiweiße aus dem Verdauungstrakt in die einzelnen Gewebe transportiert, um dort je nach Bedarf verbraucht, weiterverarbeitet oder gespeichert zu werden.

Die entstandenen Stoffwechsel- oder Abfallprodukte (zum Beispiel Harnstoff oder Harnsäure) werden dann in anderes Gewebe oder zu den Ausscheidungsorganen (Nieren und Leber) transportiert. Außerdem verteilt das Blut auch Botenstoffe wie zum Beispiel Hormone, Zellen der Körperabwehr und Bestandteile des Gerinnungssystems innerhalb des Körpers.

Herz- und Blutgefäße

Der Kreislauf oder auch Blutkreislauf, ist der Weg, den das Blut im Körper  zurücklegt. Es handelt sich um das Strömungssystem des Blutes, das vom Herzen und von einem Netz aus Blutgefäßen gebildet wird. 
Ein Kreislauf sichert das Überleben des Organismus, indem er den Stoffwechsel jeder einzelnen Körperzelle versorgt und die chemischen und physiologischen Eigenschaften der Körperflüssigkeiten aufrechterhält.
Zum einen transportiert das Blut Sauerstoff aus den Lungen zu den Zellen und Kohlendioxid in entgegengesetzter Richtung. Zum anderen werden aus der Verdauung gewonnene Nährstoffe wie Fette, Zucker oder Eiweiße aus dem Verdauungstrakt in die einzelnen Gewebe transportiert, um dort je nach Bedarf verbraucht, weiterverarbeitet oder gespeichert zu werden.

Die entstandenen Stoffwechsel- oder Abfallprodukte (zum Beispiel Harnstoff oder Harnsäure) werden dann in anderes Gewebe oder zu den Ausscheidungsorganen (Nieren und Leber) transportiert. Außerdem verteilt das Blut auch Botenstoffe wie zum Beispiel Hormone, Zellen der Körperabwehr und Bestandteile des Gerinnungssystems innerhalb des Körpers.

Herz

Blutgefäße werden aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Funktion in mehrere Arten unterteilt. Die Arterien transportieren das Blut unter hohem Druck und mit hoher Fließgeschwindigkeit, deswegen besitzen sie eine dicke, muskuläre Gefäßwand. Durch sie gelangt das Blut aus dem Herzen in die verschiedenen Gewebe. Von den Arterien gehen die Arteriolen ab, sie dienen als Kontrollventile und haben deswegen starke muskuläre Wände, die die Gefäße verengen oder weiten können. Sie verzweigen sich weiter zu den Kapillaren, die den Austausch von Flüssigkeiten, Nährstoffen, Elektrolyten, Hormonen und anderen Stoffen zwischen Blut und Gewebe vornehmen.

Herz

Venolen haben nur eine dünne Gefäßwand. Sie sammeln das Blut aus den Kapillaren, um es wieder den Venen zuzuführen, die es von der Peripherie zurück zum Herzen transportieren. Weiterhin dienen sie als Blutspeicher. Sie haben dünne muskuläre Wände, die das Weiten oder Verschließen der Gefäße erlauben. Ein Teil der Flüssigkeit tritt im Kapillargebiet aus den Gefäßen aus und wird über Lymphgefäße abtransportiert. Die großen Lymphsammelstämme münden nahe dem Herzen wieder in das Venensystem.
Der Blutkreislauf dient demzufolge letztendlich dazu, es dem Blut zu ermöglichen, sich durch den gesamten Körper zu bewegen.

Weiterhin spielt der Blutkreislauf eine wichtige Rolle bei der Thermoregulation. Über den Grad der Durchblutung der Haut wird die Wärmeabgabe über die Körperoberfläche reguliert. Im Gegensatz zu den wechselwarmen Tieren ist das Herz der gleichwarmen Tiere, also auch das des Menschen, vollständig in vier Räume (Herzhöhlen genannt) geteilt. Deshalb kann es als in zwei Hälften geteilt betrachtet werden, obwohl es sich im gesamten um ein einziges Organ handelt. Jede dieser Hälften besteht aus einem Vorhof und einer Kammer, die jeweils als Einheit arbeiten. Während die rechte Herzhälfte das Blut durch den Lungenkreislauf pumpt, der das Blut mit Sauerstoff anreichert, pumpt die linke Herzhälfte das Blut durch den Körperkreislauf, um die Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen.

Lunge

Die Lunge mit ihren Kapillaren funktioniert als Filter, bevor das Blut von der linken Herzseite unter anderem zum Gehirn gepumpt wird. Im Lungenkreislauf verlässt das Blut die rechte Herzkammer über den Lungenstamm in Richtung der Lungen, wo es mit Sauerstoff angereichert wird. Dann wird es von der Lungenvene in den linken Herzvorhof gepumpt. Vom linken Vorhof gelangt es in die linke Kammer, von wo aus es durch die Aorta in den Körperkreislauf gepumpt wird. Während bei den Säugern die Aorta auf der linken Körperseite verläuft, liegt sie bei Vögeln auf der rechten. Nach der Versorgung der Organe kehrt das nun mit Kohlendioxid angereicherte Blut durch die obere und die untere Hohlvene in den rechten Vorhof zurück. Wenn das Blut vom rechten Vorhof in die rechte Kammer kommt, beginnt der Kreislauf von neuem.

Herz Kreislauf System

Lymphsystem

Das Lymphsystem dient dazu, Wasser und darin gelöste Stoffe aus dem Körpergewebe wieder dem Blutkreislauf zuzuführen. In Umgebung der Kapillaren findet ein Flüssigkeitsaustausch zwischen Blut und Gewebe statt. Auf dem Weg dorthin fließt die Lymphe durch die Lymphknoten, in denen sie gefiltert und dem Immunsystem präsentiert wird.

Sinne

Die Sinne der Tiere sind perfekt auf ihre Umgebung abgestimmt. Über chemische, elektrische oder akustische Signale kommunizieren sie und orientieren sich unter Wasser, zu Lande oder in der Luft. Vögel können sogar das Magnetfeld der Erde wahrnehmen. Insekten reagieren auf Infrarotstrahlung. Ihre speziellen Sinnesleistungen können Tiere auch vor Gefahren warnen oder zum Beutefang dienen.


Auge, Gehör und Geruch sind beim Wild besonders sensibel ausgebildet, Wild und Tiere überhaupt sind in ihren sinnlichen Wahrnehmungen, in der Leistungsfähigkeit ihrer Sinnesorgane, dem Menschen weit überlegen. Besonders gut ausgebildet sind dabei: Gesichtssinn – das Äugen, Gehörsinn – das Vernehmen, Geruchssinn – das Wittern.

Von allen Sinnen ist der Gesichtssinn bei Säugern in der Regel weniger leistungsstark.


Die Augen der Vögel haben ein besonders gutes Auflösungsvermögen, somit können sie selbst aus großen Höhen scharf sehen und Einzelheiten erkennen. Bei vielen Säugetieren ist dagegen nur das Bewegungssehen besonders ausgebildet. Von unserem heimischen Schalenwildarten äugen Muffel- Dam- und Rotwild besonders gut. Die Anordnung und die Ausformung der Augen spielt eine Rolle für die Größe des Sehfeldes, so können „Fluchttiere“ wie der Feldhase auf Grund ihrer seitlich am Kopf sitzenden Augen auch nach hinten sehen und haben ein Gesichtsfeld von fast 360 Grad.

Ist der Gesichtssinn schon – im Vergleich zu dem des Menschen – hervorragend ausgebildet, dann ist der Geruchssinn noch eindrucksvoller. So sind beispielsweise Raubtiere häufig Wildtiere, die ihre Beute über die Nase realisieren.

Die Witterung spielt für das Wild eine entscheidende Rolle bei der Nahrungssuche, beispielsweise bei Raubwild auf Beutezug oder Schwarzwild beim Auffinden von Fraß im Boden. Über den Geruchssinn verständigen sich Artgenossen und Familienmitglieder. Über den Geruchssinn werden brunftige (rauschige) Tiere erkannt oder Feinde wahrgenommen. Spezielle „Duftdrüsen“ wie die „Viole“ beim Fuchs, die „Brunftfeige“ beim Gamswild oder die „Laufbürsten“ an den Hinterläufen beim Rot- und Rehwild haben eine große Bedeutung im Sozialverhalten des Wildes. Wild hat spezielle Duftdrüsen, über die Signale weitergegeben werden, um das Revier zu markieren, Partner und Familienmitglieder zu kennzeichnen oder Feinde abzuschrecken.

Die Lauscher und Gehöre des Wildes sind trichterförmig geformt und innen wie außen stark behaart. Besonders große, trichterförmige und sehr bewegliche Lauscher sind ein äußeres Zeichen für gutes Hörvermögen. Rot- und Schwarzwild haben ein ausgezeichnetes Hörvermögen. Wild verständigt sich durch Laute, beispielsweise durch „Mahnen“ oder „Schrecken“. In der Blattzeit des Rehwildes werden von den brunftigen Stücken Fieplaute als Signale an die Böcke weitergegeben. Kitze rufen fiepend ihre Ricke. In der Brunft des Rot-, Damwildes „rufen“ oder „röhren“ die Hirsche.

Anatomie Skelett und Muskulatur

Wie schon erwähnt, die Säugetiere, auch als Mammalia bezeichnet, sind eine Klasse innerhalb der Wirbeltiere. Sie gebären ihre Jungen lebend und betreiben großen Aufwand in der Brutpflege. Unter anderem säugen sie ihre Jungen, um sie zu ernähren. Dieses Verhalten gab den Säugetieren ihren Namen. Weitere Merkmale sind eine Haut mit Fell, eine gleichwarme Körpertemperatur und ein stützendes Skelett mit Wirbelsäule. Alle Säugetiere haben vier Gliedmaßen und bis auf uns Menschen verwenden alle Säugetiere diese vier Gliedmaßen auch zur Fortbewegung. Oft scheinen diese Gliedmaßen bei verschiedenen Arten sehr unterschiedlich ausgebildet zu sein, doch weisen sie im Wesentlichen den gleichen Aufbau auf. An Land haben Säugetiere unterschiedliche Gangarten entwickelt. Sie nutzen jeweils einen anderen Teil des Fußes zur Fortbewegung. Es gibt die Sohlengänger, wie uns Menschen, die Zehengänger, wie Katzen und Hunde, und die Spitzengänger ,also Tiere mit Hufen, wie das Pferd.

Handknochen

Säugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen flächigen Muskel, der Brust- und Bauchhöhle voneinander trennt. Ein Exklusivmerkmal der Säugetiere sind die drei Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel. Diese befinden sich im Mittelohr. Diese nehmen die Schwingungen des Trommelfells auf und leiten sie an das ovale Fenster des Innenohres weiter. Säugetiere gehören zu den Wirbeltieren. Das Skelett besteht aus Schädel, Wirbelsäule, Schulter- und Beckengürtel, Knochen der Vorder- und Hinterbeine. In diesem Grundbau des Skeletts stimmen alle Säugetiere überein.

Die Muskulatur ist ein Organsystem. Ein Muskel ist ein kontraktiles Organ, welches durch die Abfolge von Kontraktion und Relaxation innere und äußere Strukturen des Organismus bewegen kann. Diese Bewegung ist sowohl die Grundlage der aktiven Fortbewegung als auch vieler innerer Körperfunktionen.


Man unterscheidet in gestreifte Muskulatur und quergestreifte Muskulatur. Letztere lässt sich weiter in die Herzmuskulatur und die Skelettmuskulatur unterteilen. Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten ergeben sich durch die Form, die Fasertypen und funktionelle Aspekte. Das einem Muskel zugrundeliegende Gewebe ist das Muskelgewebe, welches aus charakteristischen Muskelzellen besteht. Beim Skelettmuskel werden die Muskelzellen als Muskelfasern bezeichnet.

Skelettmuskeln sind die willkürlich steuerbaren Teile der Muskulatur und gewährleisten die Beweglichkeit. Der Herzmuskel arbeitet rhythmisch, kann nicht krampfen, hat ein eigenes Erregungsleitungssystem. Ist allerdings unwillkürlich in erster Linie über den Sinusknoten gesteuert und stellt somit eine eigene Muskelart dar.


Die glatte Muskulatur ist nicht der bewussten Kontrolle unterworfen, sondern vom vegetativen Nervensystem gesteuert. Dazu zählt zum Beispiel die Muskulatur des Darms.

Verdauungssystem

Das Verdauungssystem versorgt durch Umwandlung der Nahrung in aufnehmbare Nährstoffbestandteile den Körper mit organischen Stoffen. Säugetiere nehmen die unterschiedlichste Nahrung auf. Sie werden entsprechend der Art der aufgenommenen Nahrung in Allesfresser, Fleischfresser und Pflanzenfresser eingeteilt.

 

Die Nahrung enthält Stoffe, die das Säugetier für Wachstum, Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und das Ausführen von Bewegungen braucht, z. B. Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße sowie Vitamine, Wasser und Mineralstoffe.

Die aufgenommene Nahrung nimmt einen ganz bestimmten Weg durch den Verdauungskanal des Körpers. Mit dem Gebiss wird die Nahrung in der Mundhöhle zerkleinert. Durch die Abgabe von Speichel entsteht ein schluckfähiger Nahrungsbrei. Dieser rutscht durch die Speiseröhre in den Magen. Dort vermischt sich die Nahrung mit Verdauungssäften.

 

Im Verdauungstrakt findet der eigentliche enzymatische Aufschluss der Nahrung, die Resorption von Nahrungsstoffen und Wasser sowie die Ausscheidung unverdaulicher oder nicht verwertbarer Nahrungsbestandteile statt. Neben Enzymen sind auch verschiedene Mikroorganismen an der Verdauung beteiligt, die man unter dem Begriff Darmflora zusammenfasst.

 

Aus dem Magen gelangt die Nahrung in den Darm. Im Darm werden dem Nahrungsbrei Nährstoffbausteine und Wasser entzogen. Diese Stoffe gelangen in das Blut und mit dem Blut in alle Teile des Körpers. Aus dem Rest des Nahrungsbreis entsteht der Kot, der über den After aus dem Körper abgegeben wird.

Der größte Teil des Verdauungstrakts ist der Magen-Darm-Trakt bezeichnet wird. Darmlängen sind je nach Nahrung unterschiedlich. Aus pflanzlicher Nahrung können die Nährstoffe nicht so schnell entzogen werden wie aus tierischer Nahrung. Die Verdauung dauert länger. Da die Nährstoffe der Nahrung im Darm entzogen werden, haben einige Pflanzenfresser, z. B. Hase, Kaninchen, einen wesentlich längeren Darm als die Fleischfresser. Der Wolf hat beispielsweise einen Darm von 6 m Länge, der Darm der Ziegenartigen Tiere weist dagegen eine Länge von 32 m auf.

 

Mit den Begriffen Verdauungstrakt werden die Organe zusammengefasst, die der Aufnahme, der Zerkleinerung und dem Weitertransport der Nahrung dienen, um diese letztlich zu verdauen und die darin enthaltenen Nährstoffe für den Körper verwertbar zu machen. Der Verdauungstrakt besteht aus der Mundhöhle, dem Rachen, der Speiseröhre, dem Magen und dem Darm.

 

Weitere Verdauungsorgane sind die Leber mit den Gallenwegen und die Bauchspeicheldrüse. Alle Verdauungsorgane zusammen werden als Verdauungsapparat oder Verdauungssystem bezeichnet.  

 

Die großen Verdauungsdrüsen, die Leber – mit Gallenblase – und die Bauchspeicheldrüse, produzieren Verdauungssäfte, die die Nahrung in ihre Bestandteile aufspalten. Der untere Teil des Verdauungstraktes dient hauptsächlich der Resorption von Wasser und der Ausscheidung der unverdaulichen Nahrungsbestandteile.

Dünndarm mit Zwölffingerdarm; der Gallengang mündet hier, mit ihm werden dem Nahrungsbrei Pankreassaft, der der Protein- und Fettverdauung dient, und die Galle, die bei der Fettverdauung hilft, beigemengt.
Leerdarm; Ort der Resorption der aufgespaltenen Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Wasser.
Krummdarm und Dickdarm (mit Blinddarm und Wurmfortsatz, aufsteigendem, querverlaufendem und absteigendem Grimmdarm und Mastdarm);  Speicherort für den Kot, ebenso Ort der Resorption von Wasser und Elektrolyten.

After; dient der Ausscheidung des Kots.

Anatomie Schalenwild

Durch die Evolution ist der Verdauungstrakt an die jeweilige Nahrung der Spezies optimal angepasst. Einerseits betrifft es die Anatomie des Verdauungstraktes und anderseits das Milieu der nährstoffspaltenden Mikroorganismen.


Hier eine Übersicht der verbreiteten Verdauungssysteme:

Einfaches System wie zum Beispiel Mensch, Schwein und Hund

  • Magen

  • Dünndarm

  • Blinddarm

  • Dickdarm

Einfaches System mit funktionellem Blinddarm wie zum Beispiel beim Pferd, Kaninchen und Ratte

  • Magen

  • Dünndarm

  • Blinddarm (mit mikrobieller Verdauung)

  • Dickdarm

Magen Darm System Hund

Aviäres System (Geflügel) wie zum Beispiel Huhn, Pute, Ente

  • Drüsenmagen

  • Muskelmagen

  • Dünndarm

  • Dickdarm

  • Kloake (gemeinsame Ausscheidung von Harn und Kot)

Magen Darm System Vögel

Multiples System (Wiederkäuer) wie zum Beispiel Rind, Schaf und Ziege

  • Pansen

  • Blättermagen

  • Netzmagen

  • Labmagen (Drüsenmagen)

  • Dünndarm

  • Blinddarm (ausgeprägt aber funktionslos)

  • Dickdarm

Das Futter wird durch das Kauen nur unzureichend gemahlen, so dass nach 20 - 30 Minuten portionsweise Futter wiedergekäut wird. Hierzu wird durch Kontraktion des Schleudermagens  das grobe Futter zurück in die Speiseröhre gedrückt. Durch Würgen gelangt die Äsung zurück und wird erneut gemahlen. Dieser Vorgang gibt den Wiederkäuern ihren Namen. Durch die erneute Zerkleinerung des Futter, wird die Oberfläche des Futters vergrößert, so dass die Mikroorganismen effizienter das Futter zersetzen können. Während des periodisch auftretenden Wiederkäuens wechseln die Zeiträume der Futteraufnahme, des Wiederkauens und der Ruhephasen.

Wiederkäuer Magen

Pansen
Das geschluckte Futter gelangt in den Pansen. Der Pansen bildet den größten Vormagen. Der in vier Abteilungen gegliederte, riesige Sack bildet den ersten Vormagen. Der kopfwärts gewandte Blindsack wird als Pansenvorhof bezeichnet, und entsprechend seiner Funktion bildet er den Schleudermagen. Er nimmt das Futter in Empfang und befördert es wieder zurück. Auch bei der Zurückstoßung des Futters in die Mundhöhle spielt der Schleudermagen eine entscheidende Rolle. Im Pansen wird das Futter eingeweicht, durch bakterielle Gärungsprozesse zersetzt und durch Magenbewegungen ständig bewegt und gemischt.
Netzmagen
Der Netzmagen ist der zweite Vormagen der Wiederkäuer. Er ist deutlich kleiner, rund, an der zum Zwerchfell gerichteten Seite abgeflacht und vor dem Pansen gelagert.

Blättermagen
Dies ist der dritte und letzte Vormagen der Wiederkäuer. Er hat eine runde Form und ist kleiner als der Netzmagen.
Labmagen
Der Labmagen entspricht dem Magen der Fleischfresser und ist der eigentliche Ort der Verdauung durch körpereigene Enzyme des Wiederkäuers.

Magen Darm System Wiederkäuer
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