Wind und Wetter
Wind und Wetter spielen bei der Jagd eine entscheidende Rolle. Die Wildaktivität ist sehr wetterabhängig, da das Wild in seiner Wahrnehmung sehr unterschiedlich auf Wind und Wetter reagiert und sich dadurch entsprechend vorsichtig verhält. Doch auch in langen Schlechtwetterphasen muss das Wild äsen und der Jäger kann in diesem Wissen das Wetter für sich nutzen. So ist zum Beispiel bei der Einzeljagd die Zeit, unmittelbar nach einem Gewitter oder Starkregen günstig, weil es dann im Wald zuvor entsprechend ruhig gewesen ist. Im Winter und bei Kälte wird auch gern die Sonne in der Mittagszeit vom Wild genutzt, um sich aufzuwärmen. Extreme Kälte und Ostwind lassen Wild sehr inaktiv werden. Bei Neuschnee, beziehungsweise dem ersten Schnee im Jahr, stellt Rotwild häufig jegliche Aktivität ein. Fuchs und Rehwild dagegen sind gerne aktiv. Im Sommer meidet das Wild die Hitze und ist dann eher früh am Morgen und am kühlen Abend auf Äsung.
Indikatoren für Wetterlagen:
Morgenrot / Hinweis auf Regen in Kürze (Tiefdruckgebiet)
Hochaufblähende Haufenwolken im Sommer / Gewitter
Wiesen und Felder frühmorgens ohne Tau / Gewitter/Regen
Winde
Zunehmender und starker Wind ist ein Zeichen der Wetterverschlechterung.
Wind aus Nordost und Ost ist im Winter ein Zeichen heftiger Kälte.
Im Sommer starker Hitze.
Dabei bleibt das Wetter meist über Tage stabil.
Südwest und Nordwestwinde weisen auf kühles,
wechselhaftes und regnerisches Wetter hin.
Feuchtigkeit
Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto wahrscheinlicher eine Verschlechterung des Wetters. Wahrnehmbar durch Schwüle, zu sehen an aufsteigendem Nebel oder Feuchtigkeit an Holz und Steinen.
Wind
Das Wild nimmt teilweise auf große Entfernungen den Menschen war. Daher ist vor der Jagd die Windrichtung festzustellen. Mit Hilfe von Seifenblasen, einem Feuerzeug oder Zigarettenrauch ist das einfach gemacht. Ideal ist der Wind von vorne, somit nimmt das Wild keinen Geruch auf, Hunde dagegen bekommen eine gute Witterung. Diesen Wind nennt man dann „guter Wind“ oder „Augenwind“.
"Schlechter oder Nackenwind" ist damit leicht erklärt, eben das Gegenteil. "Halbe und Seitenwinde" sind also wenig optimal bzw. sie erfordern eine gute Standortwahl damit der Hund Witterung bekommt und das Wild nicht.
Daher spielen bei der Standortwahl ebenso das Wissen um Kessel-, Flatter- und Küselwind eine Rolle sowie über Kippen der Winde. Im Gebirge kann man sagen, dass am Morgen der Wind nach oben zieht. Aufwind durch Erwärmung. Am Abend, durch Abkühlung gen Tal, also Talwind, geht. An größeren Gewässern zieht der Wind morgens Richtung Ufer und am Abend eher Richtung Wasser.
Auf Lichtungen kann der Wind küseln oder flattern, Wegeinschnitte wirken wie Kanäle
Durch die Wärme am Morgen steigt die Luft auf, am Abend sinkt diese wieder durch Abkühlung gen Tal
Am Waldrand kann der Wind überschlagen oder durch Temperaturschwankungen kalte Luft abziehen lassen
Aus alldem ergeben sich dann beispielhafte Verhaltensweisen des Wildes:
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Schalenwild und Fuchs zieht gegen den Wind
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Fasane und Rebhühner streichen mit dem Wind
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Enten und Gänse streichen gegen den Wind
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Enten streichen und fallen von/auf die Wasseroberfläche gegen den Wind ein
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Wild hält sich gern im Windschatten auf, hinter Hecken, Bodenerhebung, Felsen, usw.
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Wild reagiert schon früh auf bevorstehende Witterungswechsel
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Starker Wind lässt Wild heimlich werden (Sprichwort: Wenn der Wind jagt, soll der Jäger nicht jagen)
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Bei Regen und Gewitter bleibt das Wild in den Einständen
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Ist es bewölkt und feucht, ist das Wild sehr äsungsaktiv, kommt Nebel hinzu bleibt es häufig länger auf den Nahrungsflächen
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Bei großer Hitze und Trockenheit tritt Wild nur nachts aus
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Frost und Kälte schränkt die Wildaktivität ein, es bevorzugt dann sonnige Plätze







