
Tauben (Columbiformes)

Beschreibung
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Die Tauben (Columbidae) sind eine artenreiche Familie der Vögel die ungefähr 300 Arten kennt. für uns jagdlich relevant und bei uns lebend befassen wir uns mit den vier wildlebenden Arten Ringeltaube, Hohltaube, Turteltaube und Türkentaube
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Die männliche Taube heißt Tauberich, Täuberich, Tauber oder auch Täuber
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Eine weibliche Taube wird manchmal auch Täubin genannt
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Die Arten der Familie haben einen recht einheitlichen Körperbau mit kräftigem Rumpf und relativ kleinem Kopf, der beim Laufen in charakteristischer Weise vor und zurück bewegt wird
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Bei den meisten Arten ist das Gefieder grau, graublau oder braun gefärbt
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Der Fuß ist als Sitzfuß ausgebildet, drei Zehen weisen nach vorn, eine nach hinten
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Das Deckgefieder ist recht dicht
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Das Großgefieder besteht aus 11 Handschwingen, 12 bis 18 Armschwingen und meist 12 bis 14 Steuerfedern
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Der Stoß ist gerade abgeschnitten bis stark keilförmig
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Die Geschlechter unterscheiden sich in der Regel nur geringfügig.
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Alle Tauben haben einen großen, zweiteiligen Kropf. In diesem wird nicht nur Nahrung gespeichert, sondern auch die sogenannte Kropfmilch zur Fütterung der Nestlinge gebildet
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Diese Kropfmilch entsteht durch die kontinuierliche Neubildung und Ablösung von Epithelzellen im Kropf
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Die äußerst nahrhafte Flüssigkeit wird von beiden Geschlechtern erzeugt
Nahrung
Tauben ernähren sich überwiegend von pflanzlicher Nahrung, die von den meisten Arten unzerteilt verschluckt wird. Dazu gehören, Blätter, Gräser, Körner und Baumfrüchte. Im Gegensatz zu den meisten Vögeln heben Tauben den Kopf beim Trinken nicht an, sondern sie saugen das Wasser auf.
Lautäußerungen
Auch wenn die Lautäußerungen der Taube sehr Artspezifisch und individuell sind, ist das gurren und glucksen am bekanntesten.
Mauser
Die bei uns lebenden Tauben unterliegen einer laufenden Jahresmauser von März-September.
Fortpflanzung und Nestbauverhalten
Die Nester der Tauben sind meist sehr einfache Gebilde auf Bäumen, seltener wird in fertigen Höhlen in Bäumen, Felsen oder in der Erde gebrütet. Die relevanten Tauben leben monogam in einer Jahresehe. Pro Jahr kommt es bis zu vier Bruten. Das Gelege besteht aus nur 2 Eiern. Die Brutzeit beträgt zwischen 15 und 18 Tagen. Die Jungen sind Nesthocker, sie sind beim Schlupf nackt oder grob gelb haarig bedaunt. Sie werden in den ersten Lebenstagen ausschließlich mit Kropfmilch ernährt, die sie erhalten, indem sie den Schnabel in den Rachen der Altvögel stecken. Die Nestlinge wachsen sehr schnell heran. Die Nestlingszeit beträgt 3-4 Wochen.
Verbreitungsgebiet / Lebensraum / Zugverhalten
Mit Ausnahme der Arktis und Antarktis kommen Tauben beinahe weltweit vor. Tauben nutzen eine Vielzahl verschiedener Lebensräume. Eine große Zahl der Arten bewohnt Wälder, sowohl in den Ebenen als auch in Gebirgen. Gegebenenfalls reichen für eine Ansiedlung aber auch einzelne Bäume oder Büsche. Heute brüten Tauben auch in Alleen, Parks und auf Friedhöfen vielfach auch bis in die Zentren der Städte. Je nach geographischer Lage sind Tauen Standvögel oder Teilzieher.
Jagdzeit
1. November - 20. Februar
Wildschäden
In jedem Jahr Fraßschäden durch anfliegende Taubenschwärme auf. Gerade die auflaufenden Saaten (Keimpflanzen) und vor allem Raps stehen auf dem Speiseplan der Tauben ganz oben. Schäden durch Tauben sind nach dem Bundesjagdgesetz nicht ersatzpflichtig.
Ringeltaube (Columba palumbus)

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Größte Taubenart Mitteleuropas
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Weißen Flügelbänder und der weiße Halsstreifen
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Je nach geografischer Verbreitung Standvogel, Teilzieher oder überwiegend Kurzstreckenzieher
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Körperlänge von 38–43 cm
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Flügelspannweite von 68–77 cm
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Das Gewicht liegt bei 0,5kg
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Rücken und der Schulterbereich schiefergrau
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Kropfbereich und Brust sind diffus gräulich weinrot
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Der Schnabel ist an der Basis rosa bis rot, am Ende orange bis gelblich mit einer hornfarbenen Spitze
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Die Beine und Zehen sind hell- bis dunkelrot
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Die Iris ist hellgelb
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Lautäußerungen sind ein dumpfes, heiseres und nicht sehr lautes Gurren, das mit einem „rúhgu, gugu“
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Die Art ist bei der Nahrungssuche außerhalb der Reviere gesellig und bildet hier oft kleine Schwärme
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Die Art wird in vielen Ländern intensiv bejagt
Hohltaube (Columba oenas)

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Körperlänge von 28–32 cm
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Flügelspannweite von 60–66 cm
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kleiner als eine Ringeltaube
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Gewicht im Mittel etwa 300g
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Das Gefieder ist blaugrau, ohne weiße Gefiederpartien an Bürzel oder Flügel
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Die Halsseiten sind glänzend grün und die Brust blass orange
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Die Flügel der Hohltaube sind schwarz gerandet
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Die Augen sind schwarz
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Beide Geschlechter die gleiche Färbung
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Der Ruf klingt in etwa wie „hu ru“
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Die Hohltaube kommt von Europa bis Westsibirien sowie Kleinasien und Nordafrika vor
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Auf Altholzbestände angewiesen und wegen der Nisthöhlen eng an Vorkommen des Schwarzspechts gebunden
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Hohltauben sind Zugvögel und ziehen im Winter nach West- und Südeuropa
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Ernährung von Früchten, Samen, Beeren, Eicheln und Pflanzenteilen
Turteltaube (Streptopelia turtur)

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Körperlänge von 27 bis 29 cm
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Wiegt durchschnittlich 160 Gramm
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Die Weibchen sind generell etwas matter gefärbt und etwas kleiner
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Im Flug breitet sie ihren im Verhältnis zur Körpergröße langen und abgerundeten Schwanz häufig fächerförmig auf
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Die Oberseite der Turteltaube ist rostbraun
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Die Kehle und die Oberbrust sind weinrötlich
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Die Schultern und Teile des Flügels sind rostbraun und weisen dunkle Flecken auf
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Der Rücken ist blaugrau und wird zum Bürzel hin bräunlicher
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Der Bauch und die Unterschwanzdecken sind hell
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Turteltauben sind nur in den warmen Tiefebenen verbreitet und sowohl in waldreichen Regionen sowie den Mittel- und Hochgebirgen selten
Türkentaube (Streptopelia decaocto)

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Sie hat ihren Namen deshalb, weil die Art erst seit den 1930er Jahren aus dem Südosten nach Mittel- und inzwischen auch nach Nord- und Westeuropa eingewandert ist
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Der schwarze Nackenstreifen ist ein deutliches Erkennungsmerkmal der Türkentaube
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Länge 31 bis 33 cm
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Flügelspannweite beträgt 47 bis 55 cm
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150 bis 200 g Gramm schwer
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Einheitlich hell-beigebraun, die Flügelspitzen sind etwas dunkler, Kopf und Unterseite etwas heller
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Das rötliche Auge hat einen schmalen weißen Augenring
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Auffälligstes Merkmal ist ein tiefschwarzer Nackenstreifen, der zusätzlich durch einen schmalen weißen Streifen umrahmt ist
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Die Geschlechter gleichen sich
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Türkentauben nutzen Städte als Lebensraum
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Türkentauben sind Kulturfolger
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Sie sind nicht sehr scheu
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Türkentauben ernähren sich von Samen, Getreide und Früchten