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Nachhaltig und Waidgerecht

Wildbret ist ein hochwertiges Lebensmittel, denn es ent­hält wenig Fett, aber dafür viele Vitamine. Heimisches Wildfleisch steht für eine gesunde und bewusste Ernährung. Neben der Nutzung als Lebensmittel, ist für unsere Natur die Jagd wichtig um eine artenreiche, gesunde und frei lebende Tierwelt zu schützen und erhalten. Für den Erhalt der Pflanzenwelt und dem Wirtschaftsfaktor Wald, gilt es ebenso Wildschäden zu verhindern.

Weitere Aufgaben der Jagd sind:

  • Wildunfälle vermeiden und Unfallwild beseitigen.

  • Tierseuchen wie Tollwut, Schweinepest oder Vogelgrippe vorbeugen: Einige Tierkrankheiten, wie z. B. der Fuchsbandwurm, können auch dem Menschen gefährlich werden.

  • Umweltbildung für Kinder und Jugendliche fördern.

  • Natur- und Artenschutzprojekte umsetzen, wie beispielsweise WILD – die wissenschaftliche Erfassung von Tierarten – oder Forschungsprojekte zur Biotopvernetzung.

  • Die frei lebende Tierwelt im Rahmen des Jagdrechts sowie des Natur-, Landschafts-, Umwelt- und Tierschutzes fördern

Wildtierkataster und Bestandserhebungen sind ein wichtiger Bestandteil der Wildnutzung. Mit  Monitoring Programmen werden Daten zu Vorkommen, Häufigkeit und Bestandsentwicklung von Wildtieren erhoben und stellt ein wichtiges Instrument dar, um Strategien für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Wildtieren zu entwickeln. Die Scheinwerfertaxation kommt beispielsweise zum Einsatz, um die Zahl der Feldhasen zu ermitteln: In ausgewählten Gebieten werden diese nachts angeleuchtet und gezählt. Aus einer solchen Stichprobe kann der Gesamtbestand errechnet werden. Die meisten Wildtiere, die dem Jagdrecht unterliegen, dürfen nur zu bestimmten Zeiten im Jahr bejagt werden. Die Jagd- und Schonzeiten sind gesetzlich geregelt und orientieren sich an den Lebensweisen der Wildtierarten – und zwar an den Paarungs-, Setz- und/oder Brutzeiten. Einige Wildarten, wie zum Beispiel die Wildkatze oder der Seehund, sind ganzjährig geschont. Jäger dürfen grundsätzlich keine Jagd auf Elterntiere machen, wenn diese noch Junge aufziehen. Jäger, Behörden und Grundeigentümer legen fest, wie viele Tiere pro Jahr erlegt werden müssen und dürfen. Diese sogenannten Abschusspläne garantieren einen gesunden und ausgewogenen Wildtierbestand.
Aber es gibt auch Wildarten, die zahlenmäßig nicht erfassbar sind. Waschbär, Fuchs oder Marder gehören Beispielsweise dazu. Der Trend führ ebenfalls dazu, dass Rehwild aus den Abschussplänen heraus genommen wird. Schwarzwild unterliegt keiner Planung, da durch schwankende Zuwachsraten eine Zählung und Planung sinnlos wäre. Über das reine Zählen durch beobachten und Schätzen von Beständen, gibt es weitere Indikatoren auf Mengen, wie die Verbissgutachten an Weiserpflanzen und Hauptbaumarten.
Insgesamt bezieht sich die Angabe der Wilddichte immer auf 100ha bezogen und ein Geschlechterverhältnis von 1:1 wird angestrebt.

Auch in der Jagd hat die Digitalisierung Einzug gehalten. Dafür hat der DJV das digitale Tierfund-Kataster auf den Weg gebracht  und so kann jeder bundesweit Daten zu Wildunfällen erfassen. Das Tierfund-Kataster trägt dazu bei, dass Straßen und Wege auch für Wildtiere sicherer werden. Findet jemand ein totes Wildtier oder wurde in einen Wildunfall verwickelt, kann der Fund über eine App oder auf der Internetseite registriert werden. Wissenschaftler werten die Daten aus und ermöglichen neue Erkenntnisse, um beispielsweise Konfliktstellen im Straßenverkehr zu entschärfen. Es trägt außerdem zur Früherkennung von Tierseuchen bei.

Nun einige Grundsätze Nachhaltiger und Waidgerechter Jagdpraxis:

  • Reduktionsabschüsse können Notwendig sein bei einer Überpopulation

  • Immer das schwächere Stück ist bei Wahlmöglichkeit zu erlegen

  • Jungtierschutz ist immer zu beachten

  • Leittiere sind beim Kahlwild zu schonen, erkennbar daran, welches Tier als erstes beim ziehen erscheint

  • Verwaiste Rotwildkälber werden vom Rudel ausgeschlossen und würde alleine verenden

  • Verwaiste Frischlinge dagegen werden von der Rotte aufgenommen

  • Rehwild ist in der Reihenfolge Kitz und dann Ricke zu erlegen

  • Bei dem Schuss auf Wild ist immer darauf zu achten, dass ein sauberer Blattschuss angetragen werden kann

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