
Schreitvögel (Ciconiformes)
Reiher
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Reiher sind fast ausschließlich an Süßwasserhabitate gebunden, die Nahrung besteht vor allem aus Fischen und anderen wasserbewohnenden Tieren und wird dort im ufernahen Flachwasser gesucht
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Sie sind weltweit verbreitet
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Alle Reiher haben einen langen, dolchartigen Schnabel, einen kurzen Schwanz und große, breite Flügel
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Der Hals ist S-förmig gebogen, was durch den verlängerten sechsten Halswirbel bedingt ist
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Bei fliegenden Reihern ist der gebogene Hals besonders auffällig
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Es gibt es keinen auffälligen Geschlechtsdimorphismus, eine Ausnahme bilden allerdings die Zwergdommeln, bei denen das Gefieder von Männchen und Weibchen grundlegend anders gefärbt ist
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Reiher sind vor allem Vögel des Flachlands und im Gebirge selten anzutreffen
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Für gewöhnlich sind Reiher Bewohner von Gewässerufern
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Die meisten Reiher sind Stand- oder Strichvögel
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Abgesehen von wenigen Ausnahmen ernähren sich Reiher von Wassertieren, Amphibien, Reptilien, Wasservögeln, Kleinsäugern, Insekten, Mollusken und Krebstieren
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Die meisten Reiher brüten in Kolonien
Graureiher (Ardea cinerea)

Beschreibung
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Der Graureiher wird auch Fischreiher genannt
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Er ist in Eurasien und Afrika weit verbreitet und häufig
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Erreicht eine Körperlänge von 90 bis 98 Zentimeter
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Wiegt meist zwischen 1 und 2 Kilogramm
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Die Flügelspannweite beträgt zwischen 175 und 195 Zentimeter
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Ein Geschlechtsdimorphismus besteht nicht
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Das Gefieder des Graureihers ist auf Stirn und Oberkopf weiß, am Hals grauweiß und auf dem Rücken aschgrau mit weißen Bändern
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Schwarze Augenstreifen sowie drei lange schwarze Schopffedern, die einen Federbusch bilden, eine dreifache schwarze Fleckenreihe am Vorderhals sowie schwarze Schwingen
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Der lange Schnabel ist gelblich und geht ins Bräunliche über
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Die Wachshaut ist gelb und wird Richtung Auge grünlich
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Die drei langen Vorderzehen sind am Stelzenbein weit auseinander gespreizt
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Der Abflug wird oft mit einigen Sprüngen eingeleitet
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Graureiher fliegen mit langsamen Flügelschlägen und bis auf die Schultern zurückgezogenem Kopf und einem s-förmig gekrümmten Hals
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Die europäischen Graureiher ziehen im Winterhalbjahr gewöhnlich in süd-südwestlicher Richtung
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Der Graureiher ist Wild im Sinne des Bundesjagdgesetzes
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Eine Jagdzeit wurde nur in Bayern festgesetzt (16. September – 31. Oktober), die Jagd darf lt. Verordnung über die Aufhebung der Schonzeit für Graureiher vom 25. Juli 1983 (umgangssprachlich: Graureiherverordnung) in einem Umkreis von 200 Meter um geschlossene Gewässer ausgeübt werden
Silberreiher (Ardea alba)

Beschreibung
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Weißer Reiher mit gelbem Schnabel und dunklen Beinen und Füßen
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Die Länge beträgt 85 bis 100 Zentimeter
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Die Flügelspannweite beträgt 145 bis 170 Zentimeter
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Gewicht 1 bis 1,5 kg
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Keine Schmuckfedern am Hinterkopf
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Dunkel grünlichgraue oder schwarze Beine
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Die Iris ist gelb
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Der Schnabel ist zur Brutzeit schwarz mit einer gelben Basis
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Außerhalb der Brutzeit ist der Schnabel gelb bis orange-gelb
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Auf allen Kontinenten bis auf Antarktika anzutreffen
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Mittlerweile auch Brutvogel in Deutschland
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Silberreiher sind Teilzieher
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Insekten, Amphibien, Fische und Mäuse bilden im Wesentlichen die Nahrung des Silberreihers
Purpurreiher (Ardea purpurea)

Beschreibung
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Körperlänge von 70 bis 90 cm
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Spannweite bis 145 cm
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Kleiner als der Graureiher
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Die Iris ist gelb
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Die Seiten von Kopf und Hals sind rotbraun
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Auf dem Hals befinden sich deutliche schwarze Längsstreifen
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Die Oberseite des Rumpfes ist dunkelgrau
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Die Flügeldecken haben eine braunviolette Tönung
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Beim Flug ist der Hals s-förmig gekrümmt
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Zugvogel und überwiegend ein Langstreckenzieher
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Die Hauptnahrung des Purpurreiher sind Fische
Rohrdommel (Botaurus stellaris)

Beschreibung
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Rohrdommeln erreichen eine Körpergröße von 70 bis 80 cm
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Gewichte zwischen 800 und 1900g
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Gedrungene Gestalt mit kurzem, dickem Hals und kurzen Beinen
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Relativ kurzer, kräftiger grün-gelber Schnabel
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Das Gefieder ist fein schwarz, gelbbraun und weiß gestreift
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Kinn und Kehle sind cremeweiß und weisen in der Mitte einen rötlich-braunen Längsstreifen auf
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Federkleid ist sie im Altschilf sehr gut getarnt
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Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Großbritannien über Schweden, Finnland, Deutschland, Litauen, Italien, dem europäischen Russland bis in den Norden von Marokko und Algerien
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Die Rohrdommel ist ein Teilzieher
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Sie ernähren sich überwiegend von Kleinfischen, Fröschen sowie Amphibien und Wasserinsekten
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Sie fressen außerdem kleinere Säuger wie etwa Mäuseartige sowie Kleinvögel und räubern auch die Nester von Entenvögeln
Zwergdommel (Ixobrychus minutus)

Beschreibung
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Körpergröße von 27 bis 36 cm
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Kleinste Reiherart, die in Mitteleuropa vorkommt
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Rücken, Schultern und der Schwanz sind beim männlichen Vogel grünlich-schwarz gefiedert
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Zwergdommeln leben in Teilen Europas, im westlichen Asien und in Afrika südlich der Sahara
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Zugvögel und Langstreckenzieher
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Zwergdommeln fressen Fische, Insekten, Frösche und Kaulquappen sowie Würmer und Mollusken
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Die Zwergdommel wird in der Roten Liste gefährdeter Arten geführt