
Kranichvögel (Gruiformes)
Rallen
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Die Rallen (Rallidae) sind eine Familie der Kranichvögel (Gruiformes)
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Rallen sind kleine bis mittelgroße Bodenvögel
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Der Körper der Vögel ist schmal und wirkt zusammengedrückt
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Die Wirbelsäule ist sehr beweglich
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Bei den Gefiederfärbungen überwiegen braune, graue und schwarze Farben
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Die Schnabelformen sind in Anbetracht der unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten sehr variabel
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Die flugfähigen Rallen haben meist elf Handschwingen, bei den flugunfähigen trat eine Reduzierung bis auf acht ein
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Die Flügel sind relativ kurz und abgerundet
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Die wenigsten Rallen fliegen gerne, meist flüchten sie laufend und verstecken sich im dichten Unterwuchs ihrer Lebensräume
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Rallen sind sehr ruffreudige Vögel, die über ein vielfältiges Stimmrepertoire verfügen. Häufig handelt es sich dabei um einsilbige, schnarrende beziehungsweise knarrende Laute, die oft stundenlang, vornehmlich in den Dämmerungs- und Nachtstunden vorgetragen werden.
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Die Mehrzahl der Rallen lebt am Wasser, in Wassernähe, oder zumindest in feuchten Biotopen, doch konnten die anpassungsfähigen Vögel auch trockenere, wasserferne Habitate besiedeln
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Rallen sind Allesfresser. Es gibt keine sich ausschließlich pflanzlich oder tierisch ernährenden Arten
Blesshuhn (Fulica atra)

Beschreibung
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Das Blässhuhn ist eine mittelgroße Vogelart der Gattung der Blässhühner
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Einerder häufigsten Wasservögel der bevorzugt auf nährstoffreichen Gewässern anzutreffen ist
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Die Art ist über große Teile Eurasiens verbreitet
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36 bis 42 cm Körperlänge
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Meist entenartig schwimmend auf dem Wasser anzutreffen ist und dabei relativ hoch im Wasser liegt
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Der Kopf ist relativ klein, der Schwanz kurz
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Weiße oder leicht rosa getönte Schnabel
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Leuchtend weißer Hornschild über dem Schnabel
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Die Füße sind kräftig und die langen Zehen mit Schwimmlappen versehen
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Die Iris ist rot bis dunkel braunrot gefärbt
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Die Geschlechter unterscheiden sich im Gefieder nicht
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Durchschnittlich etwa um 900 g
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Adulte Vögel zeigen auf dem Rücken ein schiefergraues bis schwärzliches Gefieder
Teichralle (Gallinula chloropus), auch Teichhuhn

Beschreibung
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In den meisten Staaten Europas sind die Bestände stabil
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In Deutschland wurden jedoch in den letzten Jahren erhebliche Bestandsrückgänge
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Die wissenschaftliche Artbezeichnung Gallinula chloropus bedeutet „grünfüßiges Hühnchen“ und spielt auf die Beinfärbung an
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Körperlänge von etwa 33 cm, etwas kleiner als ein Rebhuhn
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Die Altvögel sind an der Körperoberseite dunkel olivbraun, an Kopf und Hals sowie der Körperunterseite dunkel grauschwarz gefärbt
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Männchen und Weibchen sehen gleich aus
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Rote Stirnplatte, einen roten Schnabel mit gelber Schnabelspitze sowie rote Augen
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Der kurze Schwanz mit schwarzweißer Unterdecke
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Der am häufigsten zu hörende Ruf ist ein "kurr" oder "krürr"
Wasserralle (Rallus aquaticus)

Beschreibung
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Sie ist in ganz Mitteleuropa ein Brut- und Sommervogel und teilweise ein Jahresvogel
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Die 25 bis 30 cm große Wasserralle wiegt in etwa 100 bis 190 g und hat eine Flügelspannweite von 40 bis 45 cm
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Die Wasserralle hat einen kurzen Schwanz und einen leicht nach unten gebogenen, rötlichen Schnabel
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Kopfseiten, Kehle, Hals und Brust sind schiefergrau bis graublau
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Die Augen sind rötlich und die mittellangen Beine mit den recht langen Zehen sind fleischfarbig gefärbt
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Das Gefieder am Bauch, an der Brust und im Gesicht ist hellblau
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Der Rücken ist dunkelbraun mit schwarzen Streifen gekennzeichnet
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An den Seiten ist eine schwarz-weiße Musterung zu finden. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung.
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Der Ruf klingt in etwa wie „kruieh“ und erinnert an die Lautäußerung eines Ferkels
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Die Wasserralle ernährt sich von kleinen Fischen, Krebstieren, Weichtieren, Insekten und deren Larven
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Die Wasserralle zählt zu den gefährdeten Vogelarten
Wachtelkönig (Crex crex), auch Wiesenralle oder Wiesenknarre

Beschreibung
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Der Wachtelkönig ist etwas größer als eine Wachtel
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Er hat eine gelblichbraune Grundfärbung des Obergefieders
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Die Unterseite ist sehr hell braun bis weißlich
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An den Flanken ist der Wachtelkönig rostbraun gebändert
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Im Flug fallen die rallenartig herabhängenden Beine, sowie die kastanienbraune Flügeloberseite auf
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Im Laufen wirkt der äußerst verborgen und einzelgängerisch lebende Vogel relativ langhalsig und hochbeinig
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In den dichten Grasbeständen, die er bevorzugt besiedelt, bewegt er sich geschickt unter häufigen Richtungsänderungen. Freie, offene Wasserflächen überwindet er fliegend.
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Der Ruf des Männchens ist ein unverwechselbares, knarrendes "rerrp-rerrp"
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Der Wachtelkönig sucht und erbeutet seine Nahrung ausschließlich am Boden
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Die Art ist omnivor mit einem Übergewicht an tierischer Nahrung
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Die Nahrung wird laufend oder hüpfend vom Boden aufgenommen oder von Pflanzen abgelesen
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Unverdauliche Nahrungsreste werden in etwa einem Zentimeter langen Speiballen ausgeschieden
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Trotz seines unbeholfen anmutenden Fluges ist er ein ausgesprochener Langstreckenzieher mit Überwinterungsgebieten im östlichen Afrika südwärts
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Der Wachtelkönig ist in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als stark gefährdet eingestuft